DAK fordert „Krankenstands-Gipfel“: Ein Weckruf an die Bundesregierung
Der Vorstandschef der Krankenkasse DAK-Gesundheit, Andreas Storm, hat angesichts der anhaltend hohen Krankenstände in Deutschland einen dringenden Appell an die Bundesregierung gerichtet. Er fordert, dass die Rekordwerte beim Krankenstand zur politischen Chefsache gemacht werden. „Die hohen Fehlzeiten sind eine enorme Belastung für die Beschäftigten und die Betriebe“, erklärte Storm gegenüber dem Nachrichtenportal „T-Online“.
Ein „Krankenstands-Gipfel“ als Lösung?
Storm schlägt vor, dass die zuständigen Minister für Arbeit und Gesundheit, Hubertus Heil und Karl Lauterbach, eine gründliche und seriöse Debatte über die Ursachen der hohen Krankenstände anstoßen sollten. Dabei spricht er sich für eine Art „Krankenstands-Gipfel“ aus, bei dem Vertreter der Krankenkassen, Ärzte, Wissenschaftler sowie Fachpolitiker zusammenkommen, um über die wahren Gründe des hohen Krankenstands und mögliche Lösungsansätze zu diskutieren.
Ursachenforschung und erste Vermutungen
Die bisherigen Daten-Analysen der DAK-Gesundheit lassen erste Vermutungen über die Ursachen des hohen Krankenstands zu. Dazu zählen unter anderem die Spätfolgen der Corona-Pandemie, eine gestiegene Sensibilität in Bezug auf psychische Erkrankungen sowie statistische Größen. Letzteres begründet Storm damit, dass durch die elektronische Übermittlung eines Attests mehr Krankmeldungen in der Statistik auftauchen. „Früher sind diese Krankenschreibungen teils nicht bei der Krankenkasse angekommen – obwohl es sie genauso gab“, so Storm.
Politische Fehlentscheidungen und ihre Folgen
Besonders kritisch sieht Storm den Vorschlag von Finanzminister Christian Lindner, die telefonische Krankschreibung abzuschaffen. „Fatal wäre es, jetzt an der telefonischen Krankschreibung zu sägen“, sagte er. „Es kann nicht unser Ziel sein, dass sich kranke Menschen wieder ins Wartezimmer setzen müssen. Auch die Ärzte sollten bei Erkältungen von aufwendigen Untersuchungen verschont bleiben, wenn wir gleichzeitig den Abbau von Bürokratie fordern.“
Fachkräftemangel und wirtschaftliche Auswirkungen
Für viele Unternehmen stellt der hohe Krankenstand bereits jetzt ein erhebliches Problem dar, insbesondere angesichts des Fachkräftemangels. „Diese Entwicklung dürfte sich die kommenden Jahre noch fortsetzen“, warnte Storm. „Hier sollten wir dringend gemeinsam nach Lösungen gegen den hohen Krankenstand suchen – anstatt den Menschen vorzuwerfen, nicht wirklich krank zu sein.“
Ein Appell an die Vernunft
Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung die Anliegen der Krankenkassen ernst nimmt und gemeinsam mit Experten nach nachhaltigen Lösungen sucht. Ein „Krankenstands-Gipfel“ könnte der erste Schritt in die richtige Richtung sein. Die Belastungen für Arbeitnehmer und Unternehmen sind real und erfordern ernsthafte politische Maßnahmen, anstatt populistischer Schnellschüsse.
In einer Zeit, in der die deutsche Wirtschaft ohnehin unter Druck steht, ist es umso wichtiger, dass die Regierung besonnen und lösungsorientiert handelt. Traditionelle Werte wie Verantwortungsbewusstsein und Solidarität sollten wieder in den Vordergrund rücken, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern.
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