
DAX im Stillstand: Anleger zwischen Zoll-Hoffnung und Gewinnmitnahmen
Nach dem gestrigen Aufwärtstag scheint der deutsche Leitindex heute bereits wieder in Lethargie zu verfallen. Die anfängliche Euphorie der Marktteilnehmer ist einer gewissen Zurückhaltung gewichen. Der DAX wird vom Broker IG bei 23.113 Punkten taxiert - praktisch unverändert zum Vortagesschluss.
Technische Indikatoren geben Hoffnung
Immerhin konnte der deutsche Leitindex gestern nach einer viertägigen Durststrecke endlich wieder ein Plus verzeichnen. Mit einem Zugewinn von 1,1 Prozent schloss der DAX bei 23.109 Punkten. Besonders ermutigend für die Bullen: Die vielbeachtete 21-Tage-Linie hat dem Verkaufsdruck standgehalten. Diese technische Unterstützung könnte sich als wichtiger Stabilisator erweisen. Für eine nachhaltige Trendwende wäre allerdings ein zeitnaher Angriff auf das jüngste Allzeithoch bei 23.476 Punkten erforderlich.
Trump's Zoll-Politik sorgt weiter für Spekulationen
Die Märkte klammern sich weiterhin an die vagen Äußerungen des US-Präsidenten bezüglich möglicher Zollerleichterungen. Der Chefstratege von Rakuten Securities, Masayuki Kubota, vermutet, dass die Trump-Administration einen moderateren Kurs einschlagen könnte - nicht zuletzt, um eine drohende Rezession in den Vereinigten Staaten abzuwenden. Trump hatte Anfang der Woche angedeutet, dass nicht alle geplanten Zölle zum 2. April in Kraft treten werden.
Internationale Märkte zeigen sich robust
An der Wall Street hielt sich der Dow Jones mit 42.587 Punkten stabil, während der technologielastige Nasdaq um 0,5 Prozent auf 18.271 Punkte zulegen konnte. Besonders bemerkenswert entwickelte sich der japanische Aktienmarkt: Der Nikkei-Index verbuchte ein Plus von 1,1 Prozent, gestützt durch die Aussicht auf eine möglicherweise weniger aggressive Zinspolitik der Bank of Japan.
Rohstoffmärkte im Fokus
Die Ölpreise setzen ihre Aufwärtsbewegung fort - getrieben von der Sorge um neue US-Zölle und ein möglicherweise knapperes Angebot. Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 72,64 Dollar je Barrel. Gold zeigt sich dagegen kaum verändert und notiert bei 3.020 Dollar je Feinunze.
Deutsche Unternehmen im Fokus
Interessante Entwicklungen gibt es bei BASF: Der Chemiegigant hat seine erst kürzlich erworbenen Anteile an den Offshore-Windparks Nordlicht 1 und 2 an Vattenfall zurückverkauft. Die Lufthansa könnte von möglichen Entlastungen bei der Luftverkehrssteuer profitieren, während United Internet für 2025 Umsatz- und Gewinnsteigerungen in Aussicht stellt.
Ausblick bleibt verhalten optimistisch
Die aktuelle Marktsituation gleicht einem Balanceakt zwischen Hoffnung und Vorsicht. Die Anleger scheinen auf weitere positive Signale aus den USA zu warten, bevor sie sich wieder verstärkt engagieren. In diesem unsicheren Umfeld könnte sich eine defensive Anlagestrategie mit Fokus auf Substanzwerte als klug erweisen.
Hinweis: Dies ist keine Anlageberatung. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und sich über die damit verbundenen Risiken im Klaren sein. Historische Entwicklungen sind keine Garantie für zukünftige Erträge.
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