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02.11.2024
10:25 Uhr

Deutsche Unternehmer meiden heimischen Markt und investieren im Ausland

Deutsche Unternehmer meiden heimischen Markt und investieren im Ausland

Die jüngste Umfrage des Beratungskonzerns EY offenbart eine besorgniserregende Entwicklung: Fast jedes zweite deutsche Industrieunternehmen plant, ins Ausland zu expandieren. Diese Tendenz wirft ein düsteres Licht auf den Standort Deutschland, der zunehmend an Attraktivität verliert.

Warum deutsche Unternehmen ins Ausland abwandern

Trotz zahlreicher Industrie-Gipfel und groß angekündigter Wirtschaftsreformen scheint das Vertrauen in den deutschen Markt bei vielen Unternehmern erschüttert zu sein. Die Umfrage von EY, die 115 Top-Manager von Industriefirmen telefonisch befragte, zeigt, dass 45 Prozent der deutschen Industrieunternehmen neue Standorte außerhalb Deutschlands errichten wollen. Im Vergleich dazu planen nur 13 Prozent, in Deutschland neue Standorte aufzubauen.

Konsequenzen für den heimischen Arbeitsmarkt

Die Verlagerung von Investitionen ins Ausland hat gravierende Folgen für den deutschen Arbeitsmarkt. 29 Prozent der Unternehmen gaben an, dass sie in den kommenden Jahren Arbeitsplätze im Inland abbauen wollen. Nur vier Prozent der befragten Unternehmer planen, Arbeitsplätze aus dem Ausland zurück nach Deutschland zu verlagern. Diese Entwicklung könnte zu einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit führen und die wirtschaftliche Lage in Deutschland weiter verschärfen.

Gründe für die Abwanderung

Jan Brorhilker, Managing Partner des Geschäftsbereichs Assurance von EY, kommentiert: „Die deutsche Industrie sendet Alarmsignale. Angesichts düsterer Konjunkturaussichten auf dem Heimatmarkt orientieren sich viele Unternehmen ins Ausland, um dort von besseren Rahmenbedingungen zu profitieren.“

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Fachkräftemangel. 57 Prozent der befragten Manager sehen das Fehlen von qualifizierten Mitarbeitern als eine der Hauptwachstumsbremsen. Interessanterweise betrachten nur 13 Prozent die mangelnde Leistungsbereitschaft der Beschäftigten als Problem, und lediglich sechs Prozent sehen einen hohen Krankenstand als wesentlichen Faktor für die wirtschaftliche Schwäche.

Ausblick und Perspektiven

Die Einschätzungen der Manager zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland sind überwiegend negativ. 84 Prozent bewerten die aktuelle Lage als schlecht, davon 23 Prozent sogar als sehr schlecht. Nur 48 Prozent der Befragten rechnen in den nächsten fünf Jahren mit einer Verbesserung, während der Rest keine positiven Veränderungen erwartet.

Fazit

Die Ergebnisse der EY-Umfrage sind ein klares Indiz dafür, dass die deutsche Wirtschaftspolitik dringend reformiert werden muss. Die Abwanderung von Investitionen ins Ausland und der damit verbundene Verlust von Arbeitsplätzen sind alarmierende Zeichen. Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung die Rahmenbedingungen für Unternehmen verbessert, um Deutschland wieder zu einem attraktiven Investitionsstandort zu machen.

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