Deutschland droht eine Welle der Drogengewalt: Mafia-Ermittler schlagen Alarm
Deutschland steht vor einer potenziellen Eskalation der Drogenkriminalität, warnt der prominente Mafia-Ermittler Oliver Huth. In einem Interview mit der „FAZ“ äußerte der Landesvorsitzende Nordrhein-Westfalen des Bundes Deutscher Kriminalbeamten seine Besorgnis über die zunehmende Gewalt im Zusammenhang mit dem Drogenhandel, insbesondere nach einem heftigen Konflikt im Raum Köln.
Heftiger Bandenkrieg in Köln
Der Anlass für Huths Warnung ist ein schwerer Konflikt zwischen deutschen und niederländischen Drogenbanden, der sich um 300 Kilogramm verschwundenes Cannabis dreht. Dieser Konflikt führte bereits zu Sprengstoffattacken und einer brutalen Entführung. Huth betonte, dass Deutschland zwar noch nicht die Zustände wie in den Niederlanden erreicht habe, aber die Entwicklungen dort als Mahnung dienen sollten.
„Dort ist sehr lange sehr viel aus dem Ruder gelaufen. Auch dort begann alles mit Cannabis“, sagte Huth der „FAZ“.
In den Niederlanden seien die Banden inzwischen vor allem im Schmuggel und Verkauf von Kokain aus Südamerika aktiv. Die Begleitkriminalität umfasse dort ein breites Spektrum, von Geldwäsche über Raub und Entführungen bis hin zu Auftragsmorden.
Drogenkrieg könnte nach Nordrhein-Westfalen überschwappen
Besonders beunruhigend sei, dass die Konflikte jederzeit auch nach Nordrhein-Westfalen getragen werden könnten. Der Mord an dem niederländischen Journalisten Peter de Vries im Jahr 2021, der offenbar mit dem Prozess um den Drogenboss Ridouan Taghi in Verbindung stand, habe weltweit Aufsehen erregt. De Vries sei Vertrauensperson des Kronzeugen gewesen, der gegen Taghi ausgesagt habe. Auch der Bruder und der Verteidiger des Kronzeugen seien ermordet worden.
Kritik an der liberalen Drogenpolitik der Ampelregierung
Huth äußerte sich auch kritisch zur liberalen Drogenpolitik der Ampelregierung in Deutschland. Diese habe den Cannabiskonsum für über 18-Jährige freigegeben, ohne ausreichende legale Bezugsquellen zur Verfügung zu stellen. „Die Ampel hatte behauptet, mit ihrem großartigen Gesetz würde der Schwarzmarkt ausgetrocknet. Alle Fachleute haben immer gesagt, dass das Unsinn ist“, so Huth. Er sehe in der aktuellen Situation eine „Cannabisschwemme“ und betonte, dass das Gesetz wie ein Konjunkturprogramm für den Schwarzmarkt funktioniere.
Neues Gesetz erschwert Strafverfolgung
Ein weiteres Problem sei, dass die Strafbarkeitsgrenzen rückwirkend gelten, was zu einem erheblichen Aufwand für die Strafverfolgungsbehörden führe. „Das Gesetz ist eine Mischung aus Strafverfolgungsbehinderung und Ressourcenbindung“, sagte Huth. Dies führe dazu, dass die Verfolgung anderer Straftaten liegen bleibe.
Huth warnte zudem davor, dass die Cannabisclubs von der organisierten Kriminalität unterwandert werden könnten. „Kriminelle machen alles, was großen Profit verspricht“, erklärte er. Man müsse damit rechnen, dass die Clubs von Kriminellen unter Druck gesetzt würden, in der einen oder anderen Weise zu kooperieren.
Bedrohung durch Kokain
Abschließend äußerte sich Huth auch zur Bedrohung durch andere Drogen wie Kokain. Deutschland erlebe längst eine „Kokainschwemme“. Erst kürzlich hätten Ermittler aus sieben Bundesländern unter der Führung der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft mehr als 35 Tonnen Kokain sichergestellt. Der Druck auf die Tätergruppen sei viel zu gering, weshalb es ziemlich einfach sei, die Häfen mit Kokain zu überfluten.
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