Deutschland droht wirtschaftlich abgehängt zu werden: OECD-Prognose alarmiert
Deutschland steht vor einer wirtschaftlichen Herausforderung, die im neuen Ausblick der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) deutlich wird. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands wird voraussichtlich in diesem Jahr lediglich um 0,1 Prozent wachsen. Diese Prognose stellt eine Verschlechterung gegenüber der Mai-Vorhersage dar, die noch ein Plus von 0,2 Prozent vorhergesagt hatte.
Wachstum im internationalen Vergleich
Im Vergleich zu anderen großen Industrienationen schneidet Deutschland besonders schlecht ab. Von den großen Industrieländern wird nur Japan eine noch schlechtere Entwicklung vorhergesagt, mit einer Schrumpfung des BIP um 0,1 Prozent. In den anderen großen Eurostaaten sieht die Lage deutlich besser aus: Frankreich wird ein Wachstum von 1,1 Prozent, Italien von 0,8 Prozent und Spanien von 2,8 Prozent prognostiziert.
Auch 2025 keine Besserung in Sicht
Die OECD sieht auch für das kommende Jahr keine signifikante Verbesserung für Deutschland. Das Wachstum soll dann bei 1,0 Prozent liegen, nachdem im Mai noch 1,1 Prozent erwartet worden waren. Japan wird voraussichtlich mit 1,4 Prozent an Deutschland vorbeiziehen. Frankreich (1,2 Prozent), Italien (1,1 Prozent) und Spanien (2,2 Prozent) werden sich ebenfalls besser entwickeln.
Beträchtliche Risiken für die Weltwirtschaft
Für die Weltwirtschaft rechnet die OECD sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr mit einem Wachstum von 3,2 Prozent. Die Inflation wird dabei voraussichtlich abnehmen, was die Realeinkommen stützen dürfte. Viele Zentralbanken könnten ihre Leitzinsen senken, was die Nachfrage ankurbeln würde. Dennoch warnt die OECD vor "beträchtlichen Risiken". Anhaltende geopolitische und handelspolitische Spannungen könnten die Investitionen beeinträchtigen und die Importpreise erhöhen.
USA und China als Wachstumsmotoren
Während Deutschland und andere europäische Länder mit schwachem Wachstum zu kämpfen haben, wird der weltgrößten Volkswirtschaft USA eine weiche Landung prognostiziert. Das BIP der USA dürfte in diesem Jahr um 2,6 Prozent zulegen und 2025 um 1,6 Prozent wachsen. Für China werden Wachstumsraten von 4,9 Prozent in diesem und 4,5 Prozent im kommenden Jahr erwartet.
Was bedeutet das für Deutschland?
Die schwachen Wachstumsprognosen für Deutschland sind alarmierend. Sie deuten auf strukturelle Probleme hin, die dringend angegangen werden müssen. Ein gewaltiger Investitionsstau, wie ihn Österreichs Wirtschaftsminister Kocher beschreibt, könnte eine der Ursachen sein. Es bedarf einer umfassenden wirtschaftspolitischen Strategie, um Deutschland wieder auf Wachstumskurs zu bringen und seine Position als führende Industrienation zu sichern.
Die aktuelle Regierung steht in der Verantwortung, die notwendigen Reformen umzusetzen und die Rahmenbedingungen für Investitionen zu verbessern. Nur so kann verhindert werden, dass Deutschland weiter ins wirtschaftliche Abseits gerät.
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