Deutschlands Wirtschaft in der Energiekrise: Habecks Plan zur Subventionierung von Industriestrom in der Kritik
Die deutsche Wirtschaft steckt in einer Energiekrise. Hohe Energiekosten führen dazu, dass immer mehr Betriebe das Land verlassen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) hat nun einen Plan vorgelegt, um Abhilfe zu schaffen. Er will den Strom für energieintensive Unternehmen subventionieren - ein Vorhaben, das bis zu 30 Milliarden Euro pro Jahr kosten könnte. Doch es gibt Zweifel, ob dieser Plan tatsächlich umsetzbar ist.
Hohe Kosten durch Subventionierung von Industriestrom
Habeck sieht in der Subventionierung von Industriestrom eine Überbrückungshilfe, bis ausreichend Strom aus erneuerbaren Energien fließt. Doch die erwarteten sinkenden Strompreise bei Windkraft oder Solarstrom sind nicht in Sicht. Bei der jüngsten Versteigerung von Lizenzen für den Betrieb von Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee zeigte sich, dass die erfolgreichen Bieter bereit waren, insgesamt 12,6 Milliarden Euro für den Zuschlag zu zahlen. Dies bedeutet, dass Industrie-Unternehmen, die später von diesen Windparks Strom abkaufen wollen, mit "deutlich höheren Strompreisen konfrontiert" würden, so Dominik Hübler von Nera Economic Consulting.
Alternative: Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken
Während Habecks Plan auf Kritik stößt, gibt es eine alternative Lösung, die Deutschland in Betracht ziehen könnte: die Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass Deutschland acht seiner abgeschalteten Atomkraftwerke wieder ans Netz nehmen könnte, um seine Industrie mit günstigem Strom zu stabilisieren. Die Kosten dafür lägen bei weniger als zwei Milliarden Euro im Jahr, so der Ökonom Daniel Stelter (59).
„Das Investment lohnt sich nur, wenn es Hoffnung auf tiefere Energiekosten in Zukunft gäbe. Doch genau das gibt es nicht. Wegen Doppelstrukturen und teuren Speichern wird Strom dauerhaft teurer sein als an anderen Standorten, wo entweder die natürlichen Voraussetzungen besser sind oder die Politik klüger.“ - Daniel Stelter, Ökonom
Stelter argumentiert, dass die Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken nicht nur kosteneffizienter, sondern auch klimaschonender wäre als Habecks Plan. "Statt wie jetzt 50 Prozent des Stroms klimafreundlich zu erzeugen, wären es dann 74 Prozent", schreibt er in einem Meinungsbeitrag bei "beyond the obvious".
Kritik an Habecks Plan
Die Kritik an Habecks Plan zur Subventionierung von Industriestrom wächst. Thomas Gebhart (51, CDU), Obmann im Ausschuss für Klimaschutz und Energie, bezeichnete es als "verantwortungslos", dass ausgerechnet in einer Energiekrise die letzten drei Atomkraftwerke abgeschaltet wurden. Michael Kruse (38), energiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, äußerte ähnliche Bedenken und forderte, dass "die günstigen Stromquellen erhalten und nicht weiter zurückgebaut werden" sollten.
Es bleibt abzuwarten, ob Habeck seinen Plan zur Subventionierung von Industriestrom trotz der Kritik und der vorgelegten Alternativen weiterverfolgen wird.
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