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09.02.2024
15:29 Uhr

Die Ampelkoalition und das Verschwinden eines zentralen Klimaziels

Die Ampelkoalition und das Verschwinden eines zentralen Klimaziels

Während die Welt mit der Klimakrise ringt, scheint die deutsche Bundesregierung, geführt von der sogenannten Ampelkoalition, ihre Prioritäten stillschweigend neu zu ordnen. In einer Zeit, in der klare und entschlossene Schritte im Kampf gegen den Klimawandel unerlässlich sind, wirft die jüngste Entwicklung um die Kraftwerksstrategie ernsthafte Fragen auf.

Verwässerte Ambitionen und verzögerte Entscheidungen

Die von der Regierung präsentierten Eckpunkte einer neuen Kraftwerksstrategie geben Anlass zur Sorge. Es entsteht der Eindruck, dass das Ziel eines weitgehend kohlenstofffreien Stromsektors bis zur Mitte des nächsten Jahrzehnts, wie es international vereinbart wurde, ins Wanken gerät. Der Plan, erst im Jahr 2032 über die Umstellung neu errichteter Gaskraftwerke auf Wasserstoff zu entscheiden, wirkt wie ein Aufschub des Unvermeidlichen und könnte das Erreichen der Klimaneutralität bis 2035 gefährden.

Experten und Wirtschaft fordern Klarheit

Die Stimmen der Experten und Wirtschaftsvertreter sind eindeutig: Es fehlt an Klarheit und Investitionssicherheit. Das Zögern der Bundesregierung, konkrete Ausschreibungen und Fördermechanismen festzulegen, lähmt die Industrie und verzögert wichtige Weichenstellungen für eine nachhaltige Energiezukunft.

Kritik an der "Erdgas first, Wasserstoff second"-Strategie

Die Kritik an der scheinbaren Präferenz für Erdgas über Wasserstoff ist nicht zu überhören. Es entsteht der Eindruck, dass die Gaslobby bevorzugt behandelt wird, während die notwendige Transformation zu erneuerbaren Energien aufgeschoben wird. Die Warnung, dass der Stromsektor möglicherweise erst 2040 vollständig dekarbonisiert sein könnte, sollte als Weckruf dienen.

Technologieoffenheit oder Türöffner für fossile Brennstoffe?

Die von der Regierung propagierte "Technologieoffenheit" könnte sich als Einfallstor für den weiteren Einsatz fossiler Brennstoffe erweisen. Die Möglichkeit, auch nicht grün produzierten Wasserstoff zu verwenden, könnte die Klimaziele weiter untergraben und die Abhängigkeit von schädlichen Energiequellen zementieren.

Die Rolle von CCS und Stromimporten

Die Förderung von Carbon-Capture-and-Storage (CCS) Technologien zeigt, dass die Regierung auf technische Lösungen für CO₂-Emissionen setzt, anstatt die Energieerzeugung grundlegend zu reformieren. Zudem könnten Stromimporte aus dem Ausland, die auch Atom- und Kohlestrom umfassen könnten, die Bemühungen um eine saubere Energieversorgung untergraben.

Die Reaktion der Industrie

Während einige Wirtschaftsvertreter pragmatische Aspekte der neuen Strategie loben, betonen andere die Dringlichkeit einer schnellen Klärung offener Fragen. Die Unsicherheit, die durch die fehlende Konkretisierung entsteht, könnte langfristige Investitionen in saubere Technologien gefährden.

Ein Appell für Verlässlichkeit und Planungssicherheit

Die Opposition und Teile der Wirtschaft fordern die Regierung auf, einen verlässlichen Rahmen zu schaffen, der die Weichen für eine klimafreundliche Zukunft stellt. Es ist höchste Zeit, dass die Ampelkoalition ihre Strategie überdenkt und klare Entscheidungen trifft, die den Klimaschutz ernst nehmen und die deutsche Wirtschaft nicht im Stich lassen.

Es bleibt abzuwarten, ob die Bundesregierung ihrer Verantwortung gerecht wird und eine Kraftwerksstrategie vorlegt, die den Namen auch verdient – eine Strategie, die den Klimaschutz in den Mittelpunkt stellt und die deutsche Wirtschaft auf einen nachhaltigen Pfad führt. Denn eines ist sicher: Die Augen der Welt sind auf Deutschland gerichtet, und das Land kann es sich nicht leisten, in Sachen Klimaschutz hinterherzuhinken.

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