Die EU vor der Herausforderung des neuen Einreisesystems für Drittstaaten
Am 10. November steht die Europäische Union vor einer bedeutenden Veränderung: Die Einführung des neuen Einreise-/Ausreisesystems (EES) für Reisende aus Drittstaaten. Dieses digitale Grenzsystem, das biometrische Daten bei jeder Ein- und Ausreise erfassen soll, hat bereits im Vorfeld für viel Aufsehen und Befürchtungen gesorgt. Doch wie gut ist die EU tatsächlich auf diese Umstellung vorbereitet?
Technologische Aufrüstung an den Grenzen
In den vergangenen Monaten wurden EU-weit Millionen Euro in die Installation neuer Scanner und die Einrichtung von Check-in-Bereichen an internationalen Häfen, Flughäfen und Bahnhöfen investiert. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die biometrischen Daten der Reisenden, wie Fingerabdrücke und Fotos, effizient erfasst werden können. Doch trotz dieser Investitionen warnt man vor möglichen Verzögerungen und Warteschlangen, insbesondere in der Anfangsphase des EES.
Großbritanniens besondere Herausforderung
Besonders betroffen von den neuen Regelungen ist Großbritannien. Die britische Regierung hat bereits 10,5 Millionen Pfund bereitgestellt, um die Vorbereitungen in wichtigen Verkehrsknotenpunkten wie dem Hafen von Dover, dem Eurotunnel in Folkestone und dem Eurostar-Bahnhof St. Pancras in London zu unterstützen. Diese Mittel sollen helfen, die Technologie und Verfahren für eine reibungslose EES-Registrierung zu finanzieren und zusätzliche Selbstbedienungskioske zu installieren.
Die britische Regierung zeigt sich optimistisch
Britische Minister betonen, dass die bereitgestellten Mittel dazu beitragen sollen, die Beeinträchtigungen für Reisende zu minimieren und einen reibungslosen Start des EES zu gewährleisten. Lilian Greenwood, britische Ministerin für die Zukunft des Straßenverkehrs, erklärte: "Niemand will lange Warteschlangen an unseren Häfen. Deshalb stellen wir diese Mittel bereit, um sicherzustellen, dass unsere Grenzen so gut wie möglich auf die bevorstehende Umstellung vorbereitet sind."
EU-Kommission bleibt zuversichtlich
Die Europäische Kommission ist überzeugt, dass alle Mitgliedstaaten auf die Änderungen vorbereitet sind. EU-Innenkommissarin Ylva Johansson betonte, dass an jedem Flughafen, jedem Hafen und jeder Straße nach Europa digitale Grenzkontrollen eingerichtet werden, die alle vernetzt und gleichzeitig operieren. Dennoch bleiben Skepsis und Bedenken hinsichtlich der praktischen Umsetzung bestehen.
Reisebüros und Verbände äußern Bedenken
Der britische Reiseverband AITO warnt vor möglichen "langen Warteschlangen, Chaos und Verwirrung" aufgrund mangelnden Bewusstseins der Reisenden und unterschiedlicher Vorbereitungsniveaus an den verschiedenen Flughäfen. Eine Verlängerung der Übergangsfrist und eine Lockerung der Kontrollen bei zu langen Wartezeiten werden gefordert.
Zusätzliche Herausforderungen durch ETIAS
Die Einführung des EES könnte zudem mit der schrittweisen Einführung der elektronischen Einreisegenehmigung (ETA) für visumfreie Reisende im Vereinigten Königreich kollidieren, die bereits im Mai begonnen hat. Auch das ETIAS-Reisesystem, das in der ersten Hälfte des Jahres 2025 eingeführt werden soll und eine elektronische Reisegenehmigung für Nicht-EU-Reisende ohne Visum erfordert, könnte das Reisen weiter erschweren.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die EU und Großbritannien tatsächlich in der Lage sind, die neuen Regelungen reibungslos umzusetzen und die befürchteten Verzögerungen und Komplikationen zu vermeiden. Klar ist jedoch, dass die Einführung des EES eine bedeutende Herausforderung darstellt, die sowohl technologische als auch organisatorische Anstrengungen erfordert.
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