Die Krise der Autoindustrie: Ein Blick hinter die Kulissen
Die deutsche Autoindustrie steht vor einer ihrer größten Herausforderungen. Während die großen Hersteller wie VW und Stellantis mit rückläufigen Absatzzahlen und einer fragwürdigen Strategie zu kämpfen haben, ist die Situation bei den Zulieferern noch prekärer. Diese Entwicklung schreitet rasant voran und hat bereits zu massiven Stellenstreichungen geführt.
Stellenabbau bei Schaeffler und anderen großen Zulieferern
Der Autozulieferer Schaeffler hat angekündigt, 4.700 Stellen abzubauen, von denen 2.800 auf deutsche Standorte entfallen. Durch Verlagerungen wird der Nettoabbau auf rund 3.700 Stellen reduziert, was etwa 3,1 Prozent der gesamten Mitarbeiterzahl entspricht. Von den Abbaumaßnahmen sind in Deutschland zehn Standorte betroffen, dazu fünf weitere in Europa, von denen zwei geschlossen werden sollen.
Auch andere große Zulieferer wie Bosch, Continental und ZF Friedrichshafen sind von der Krise betroffen. Bosch plant den Abbau von 7.000 Stellen und schließt weitere Anpassungen nicht aus. ZF Friedrichshafen will bis 2028 bis zu 14.000 Stellen in Deutschland streichen, was einem immensen Kahlschlag gleichkommt. Continental plant bis 2028 weltweit 7.150 Stellen in der Verwaltung, Entwicklung und Forschung abzubauen.
Kleine Zulieferer in der Krise
Die Lage ist bei kleineren Zulieferern noch dramatischer. Magna hat angekündigt, sein Werk in der Oberpfalz bis Ende 2026 schrittweise zu schließen, was 110 Mitarbeiter betrifft. Castwerk aus dem hessischen Frankenberg stellt den Geschäftsbetrieb nach einem gescheiterten Insolvenzverfahren ein, wodurch 140 Mitarbeiter ihre Jobs verlieren. Der Autositzhersteller Recaro meldete im August Insolvenz an und wird die Produktion bis Jahresende einstellen, was 215 Mitarbeiter betrifft. Muhr und Bender plant bis Ende 2025 rund 300 Stellen abzubauen.
Viele Zulieferer wie Bertrandt haben sich eine Zeit lang mit Kurzarbeit über Wasser gehalten, doch inzwischen sind die Auftragsbücher leer und es kommt zu Kündigungen. Alleine 100.000 Arbeitsplätze sind in Niedersachsen bei 150 Zulieferern in Gefahr.
Die Ursachen der Krise
Die Ursachen dieser Krise sind vielfältig. Das ab 2035 geltende EU-Verbrennerverbot zwingt die europäischen Autokonzerne, die Produktion schneller auf Elektroautos umzustellen, als es die Verbraucher wünschen. Die Politik hat diese Umstellung mit der Brechstange durchgesetzt, ohne zu prüfen, ob die neuen Elektroautos günstig genug sind, eine breite Ladeinfrastruktur vorhanden ist oder die Reichweiten ausreichen.
Grüne "Vordenker" deuten die aktuelle Krise oft falsch, indem sie behaupten, die Autoindustrie sei zu spät auf Elektroautos umgestiegen. Dabei haben die Chinesen inzwischen einen enormen Vorsprung bei Elektroautos errungen. Die Autoindustrie in Europa sollte ohne Verbrenner-Verbot technologieoffen das anbieten, was die Kunden wünschen. Günstige, moderne Verbrenner sollten auch nach 2035 vom Band laufen können, während gleichzeitig in Elektroautos investiert wird. So könnten die Kunden entscheiden und die Autohersteller ihre Fabriken entsprechend auslasten.
Langfristig bedeuten mehr Elektroautos weniger Arbeitsplätze bei Zulieferern und Autoherstellern. Dies ist eine große Aufgabe, der sich die Politik und die Volkswirtschaft stellen müssen.
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