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09.07.2024
06:35 Uhr

Die Ukraine plante bereits vor zehn Jahren die Sprengung von Nord Stream

Die Ukraine plante bereits vor zehn Jahren die Sprengung von Nord Stream

Die jüngsten Enthüllungen zur Sprengung der Nord Stream-Pipelines werfen ein neues Licht auf die Ereignisse vom 26. September 2022. Laut einem Bericht der „Welt am Sonntag“ soll die Sprengung der Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 nicht als direkte Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine erfolgt sein, sondern bereits seit 2014 von einer ukrainischen Gruppe geplant worden sein. Diese Pläne sollen sogar noch vor der russischen Besetzung der Krim entstanden sein.

Langjährige Ablehnung des Pipeline-Projekts

Die Ukraine hatte das Pipeline-Projekt, das Deutschland mit günstigem russischem Gas versorgte, stets vehement abgelehnt. Der damalige Ministerpräsident Arseni Jazenjuk bezeichnete das Projekt im September 2015 als „antiukrainisch und antieuropäisch“. Es erscheint nun plausibel, dass die Ukraine seit Jahren gegen die Pipelines agierte, um ihre wirtschaftlichen Interessen zu wahren.

Ermittlungen in Deutschland fortgesetzt

Während Dänemark und Schweden ihre Ermittlungen zur Zerstörung der Pipelines bereits eingestellt haben, setzen die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt in Deutschland ihre Untersuchungen im Auftrag des Generalbundesanwalts fort. Im Fokus steht eine Segeljacht namens „Andromeda“, deren Crew sich vor und nach dem Anschlag in der Ukraine aufgehalten haben soll. Der Verdacht, dass die Besatzung den Anschlag verübt hat, soll sich erhärtet haben.

Widersprüchliche Theorien und politische Interessen

Interessanterweise gibt es weiterhin Stimmen, die Russland die Schuld an dem Anschlag zuschieben wollen. Der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes Gerhard Schindler (FDP) äußerte, dass es sich um eine False-Flag-Operation der Russen handeln könnte. Auch der polnische Geheimdienst versuchte, eine Spur nach Moskau zu legen. Diese Theorien wirken jedoch angesichts der aktuellen Ermittlungsergebnisse zunehmend unglaubwürdig.

US-amerikanische Beteiligung?

Der US-Enthüllungsjournalist Seymor Hersh behauptet seit über einem Jahr, dass die US-Regierung hinter dem Anschlag steckt. Präsident Joe Biden hatte kurz vor Beginn des Ukraine-Krieges angekündigt, dass die USA die Pipelines zerstören würden, falls Russland die Ukraine angreife. Diese Aussagen lassen die Theorie, dass Russland selbst hinter der Sabotage steckt, absurd erscheinen.

Politische Implikationen und deutsche Abhängigkeit

Die Zerstörung der Nord Stream-Pipelines hat Deutschland von seiner Abhängigkeit von russischem Erdgas in eine neue Abhängigkeit von US-Flüssiggas getrieben. Dies könnte als strategischer Schachzug der USA gewertet werden, um ihre wirtschaftlichen Interessen in Europa zu sichern. Die deutsche Bundesregierung hat bisher keine eindeutige Position zu den neuen Ermittlungsergebnissen bezogen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft in Deutschland und Europa angesichts dieser neuen Informationen entwickeln wird. Klar ist jedoch, dass die Wahrheit hinter der Sabotage der Nord Stream-Pipelines weitreichende Konsequenzen für die europäische Energiepolitik und die transatlantischen Beziehungen haben könnte.

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