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15.04.2024
06:30 Uhr

Energiewende am Scheideweg: Kernenergie als letzter Ausweg?

Energiewende am Scheideweg: Kernenergie als letzter Ausweg?

Die Debatte um die deutsche Energiewende nimmt eine dramatische Wendung: Der Kernenergietechniker Manfred Haferburg, ehemaliger Oberschichtleiter des Kernkraftwerks Greifswald, äußert sich in einem Interview mit der Epoch Times kritisch über den aktuellen Zustand und die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland. Mit scharfen Worten legt er dar, warum die Energiewende in seiner Sicht gescheitert sei und auch die Kernenergie das Ruder nicht mehr herumreißen könne.

Deutschland im Stromimport-Strudel

Seit dem Atomausstieg ist Deutschland zu einem Netto-Stromimporteur geworden. Besonders über die Osterfeiertage wurde deutlich, dass die inländischen Kraftwerke nicht mehr in der Lage sind, den Bedarf des Landes zu decken. Mit dem Einkauf von rund 18 Gigawatt aus Nachbarländern, was der Leistung von 13 großen Kernkraftwerken entspricht, zeigte sich die Abhängigkeit von externen Energiequellen.

Die Kernkraft als internationale Option

Während Deutschland sich von der Kernenergie abwendet, setzen andere Industrienationen weiterhin auf den Ausbau dieser Technologie. Haferburg sieht jedoch keine Rückkehrmöglichkeit für Deutschland, da sowohl die Infrastruktur als auch das notwendige Fachpersonal fehlen würden. Eine Ausbildung von Kerntechnikern findet kaum noch statt, während Genderstudiengänge florieren – ein Missverhältnis, das Haferburg scharf kritisiert.

Bürokratische Hürden und politische Fehltritte

Die langen Bauzeiten für Kernkraftwerke, die in anderen Ländern wie China, Russland und Südkorea deutlich kürzer sind, führt Haferburg auf eine überbordende Bürokratie zurück. Er zieht Parallelen zu anderen deutschen Großprojekten und betont, dass die deutsche Kompetenz im Kernkraftwerkbau verloren gegangen sei. Zudem würden grüne Positionen in Schlüsselbehörden eine Wiederinbetriebnahme vorhandener Anlagen politisch unmöglich machen.

Die Zukunft der Kernenergie in Deutschland

Obwohl Haferburg die technische Machbarkeit einer Wiederinbetriebnahme von stillgelegten Kernkraftwerken sieht, hält er eine solche Entwicklung für politisch ausgeschlossen. Er wirft den verantwortlichen Politikern vor, sich nicht zu ihren Fehlern bekennen zu wollen, und prognostiziert hohe Kosten für die Steuerzahler und Stromkunden.

Importierter Atomstrom als teure Notlösung

Deutschland importiert derzeit viel Atomstrom, unter anderem aus Frankreich, der laut Haferburg teurer ist als selbst produzierter Strom. Er kritisiert die derzeitige Energiepolitik, die zu einer erheblichen finanziellen Belastung für die Bürger führt.

Konservative Hoffnung für Kernenergie?

Einige Bürger setzen ihre Hoffnung auf die Bundestagswahlen 2025 und eine mögliche konservative Mehrheit, die den Weg für Kernenergie ebnen könnte. Doch Haferburg sieht auch hier wenig Chancen, solange die Parteien CDU, CSU und FDP nicht klar Position beziehen.

Mini-Reaktoren als ferne Vision

Die sogenannten Small Modular Reactors (SMR) könnten zukünftig eine Rolle spielen, befinden sich aber noch in einer frühen Entwicklungsphase. Haferburg sieht sie als Technologie der nächsten 50 Jahre, zweifelt jedoch an der Realisierbarkeit solcher Projekte in Deutschland.

Resümee: Eine düstere Prognose

Manfred Haferburg zeichnet ein düsteres Bild der deutschen Energiepolitik und ihrer Zukunft. Er sieht die Energiewende als gescheitert an und bezweifelt, dass Kernenergie in Deutschland noch eine Chance hat. Die Gesellschaft müsse sich auf schwierige Zeiten einstellen, so seine Schlussfolgerung.

Kommentar der Redaktion

Die Aussagen Haferburgs sind ein deutliches Zeugnis der Skepsis, die in Teilen der Bevölkerung und Fachwelt gegenüber der aktuellen Energiepolitik herrscht. Sie unterstreichen die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit den Entscheidungen der Regierung und der Suche nach tragfähigen und realistischen Alternativen für die Energieversorgung Deutschlands.

Die Energiepolitik Deutschlands steht vor enormen Herausforderungen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die politisch Verantwortlichen auf die Kritik und die sich abzeichnenden Probleme reagieren werden.

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