Erneute Hoffnung auf Fed-Zinssenkungen löst moderaten Anstieg bei Wohnungsbaubeginnen und Baugenehmigungen im Juni aus
Die jüngsten Daten zeigen, dass die Wohnungsbaubeginne und Baugenehmigungen im Juni stärker als erwartet gestiegen sind. Die Wohnungsbaubeginne verzeichneten einen Anstieg von 3,0% im Vergleich zum Vormonat, während die Baugenehmigungen um 3,4% zulegten. Auch die enttäuschenden Zahlen aus dem Mai wurden leicht nach oben korrigiert, mit einem Rückgang von 4,6% bei den Baubeginnen und 2,8% bei den Genehmigungen.
Dieser moderate Anstieg hat die saisonbereinigten Jahresraten (SAAR) für sowohl Baubeginne als auch Genehmigungen knapp über die Tiefststände während der COVID-Lockdowns gehoben. Die Erholung bei den Baugenehmigungen, die als zukunftsorientierter Indikator gelten, scheint durch ein Wiederaufleben der Hoffnungen auf Zinssenkungen der Federal Reserve ausgelöst worden zu sein.
Uneinheitliche Entwicklungen im Wohnungsbau
Ein genauerer Blick auf die Daten zeigt jedoch ein uneinheitliches Bild. Während die Genehmigungen und Baubeginne für Mehrfamilieneinheiten stark anstiegen, gingen die Zahlen für Einfamilienhäuser zurück. Dies ist kein gutes Zeichen für den Wohnungsmarkt, da die Baupläne für Einfamilienhäuser bereits seit vier Monaten in Folge rückläufig sind und die Nachfrage nach Mietwohnungen weiter wächst – möglicherweise ein Zeichen für anhaltende Inflation.
- Juni Einfamilienhaus-Baubeginne: -2,2% auf 980K SAAR, niedrigster Stand seit Oktober 2023
- Juni Mehrfamilienhaus-Baubeginne: +22% auf 360K SAAR, höchster Stand seit Februar 2024
- Juni Einfamilienhaus-Genehmigungen: -2,3% auf 934K SAAR, niedrigster Stand seit Anfang 2023
- Juni Mehrfamilienhaus-Genehmigungen: +19,2% auf 460K, höchster Stand seit Februar 2024
Ein Markt im Ungleichgewicht
Während die Baubeginne nahe den Tiefstständen der COVID-Lockdowns stagnieren, haben die Fertigstellungen den höchsten Stand seit Januar 2007 erreicht. Dies wirft die Frage auf, ob das alte Sprichwort "Wenn wir sie bauen, werden sie kaufen" noch gilt. Die hohen Lagerbestände und die wachsende Nachfrage nach Mietwohnungen deuten auf ein Ungleichgewicht im Markt hin, das durch die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen verstärkt wird.
"Wenn wir sie bauen, werden sie kaufen?" scheint nicht mehr zu funktionieren...
Die jüngste Entwicklung zeigt, dass der Wohnungsmarkt weiterhin mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist. Die Hoffnungen auf Zinssenkungen der Fed könnten kurzfristig eine gewisse Erholung bringen, doch die strukturellen Probleme bleiben bestehen. Eine nachhaltige Verbesserung wird nur durch eine ausgewogene Politik und wirtschaftliche Stabilität möglich sein, die derzeit jedoch durch die unsicheren politischen Entscheidungen in Deutschland und weltweit gefährdet ist.
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