Evangelische Kirche geht gegen politisch Andersdenkende vor - Ausschluss von AfD-Mitgliedern aus Kirchenämtern
In einem bemerkenswerten Schritt, der die zunehmende Politisierung der evangelischen Kirche verdeutlicht, hat die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) beschlossen, Mitglieder der Alternative für Deutschland von Leitungsämtern auszuschließen. Diese Entscheidung dürfte die ohnehin schon angespannte Beziehung zwischen Kirche und konservativen Gläubigen weiter belasten.
Kirchliche Führung verschärft den gesellschaftlichen Konflikt
Landesbischof Friedrich Kramer begründete die umstrittene Entscheidung damit, dass "menschenverachtende, fremdenfeindliche und antikirchliche Positionen" nicht mit kirchlichen Führungsrollen vereinbar seien. Dabei stützt er sich auf einen bereits gefassten Beschluss des Landeskirchenrates und die Kirchenverfassung. Bemerkenswert erscheint, dass die Kirche zwar beteuert, die Türen blieben weiterhin für alle Menschen offen, gleichzeitig aber eine klare politische Ausgrenzung vornimmt.
Historischer Kontext und bedenkliche Entwicklung
Diese Entwicklung reiht sich in eine Serie ähnlicher Entscheidungen ein. Bereits im Sommer hatte das Bistum Magdeburg erklärt, dass eine AfD-Mitgliedschaft unvereinbar mit der Gremienarbeit sei. Besonders brisant war der Fall eines Pfarrers in Sachsen-Anhalt, der wegen einer AfD-Kandidatur entlassen wurde - obwohl er als parteiloser Kandidat antrat.
Die EKM, die rund 638.000 Mitglieder in über 3.000 Kirchengemeinden vertritt, scheint damit einen Weg einzuschlagen, der viele Gläubige vor den Kopf stoßen könnte.
Kritische Betrachtung der kirchlichen Position
Diese Entscheidung wirft fundamentale Fragen auf: Wie vereinbar ist ein solcher politischer Ausschluss mit dem christlichen Grundsatz der Nächstenliebe? Sollte eine Institution, die sich der Verkündigung des Evangeliums verschrieben hat, überhaupt derart in das politische Geschehen eingreifen?
Mögliche Konsequenzen für die Kirche
- Zunehmende Kirchenaustritte konservativer Mitglieder
- Verstärkung der gesellschaftlichen Spaltung
- Verlust der Glaubwürdigkeit als überparteiliche Institution
- Mögliche finanzielle Einbußen durch Mitgliederschwund
Während die EKM bereits jetzt mit sinkenden Mitgliederzahlen kämpft und Einsparungen plant, könnte diese Entscheidung den Trend noch verstärken. Die Frage bleibt, ob eine Kirche, die sich derart politisch positioniert, ihrer eigentlichen Aufgabe als geistliche Heimat für alle Gläubigen noch gerecht werden kann.
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