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09.09.2024
07:22 Uhr

Ex-Ifo-Chef Sinn fordert sofortige Aufhebung des Verbrennerverbots

Ex-Ifo-Chef Sinn fordert sofortige Aufhebung des Verbrennerverbots

Der ehemalige Chef des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, hat in einem Interview mit der Neuen Züricher Zeitung die aktuelle Politik der Ampelkoalition scharf kritisiert. Besonders das geplante Verbot von Verbrennungsmotoren steht im Fokus seiner Kritik. Sinn fordert, dieses Verbot sofort zu kippen, da es seiner Meinung nach keinen positiven Umwelteffekt habe und die deutsche Industrie massiv schädigen würde.

Bildung und Migration: Ein desolater Zustand

Sinn äußerte sich auch zur Bildungspolitik in Deutschland. Er sieht den Bildungsstand der Schüler auf einem besorgniserregend niedrigen Niveau und führt dies auf die Migrationspolitik zurück. Migrantenkinder hätten Schwierigkeiten, Deutsch zu sprechen, und es sei nicht gelungen, bei jungen Migranten Interesse an Lehrstellen im dualen Ausbildungssystem zu wecken. Zudem habe das Streben nach Work-Life-Balance das traditionelle Arbeitsethos verdrängt.

Staatsschulden: Ein gefährliches Rauschgift

Während andere Länder wie die USA und Italien ihre Wirtschaft mit schuldenfinanzierten Staatsmilliarden ankurbeln, hält Sinn an der Schuldenbremse fest. Staatsschulden seien für ihn „Rauschgift für die Wirtschaft“ und verdrängten private Investitionen. Er argumentiert, dass Minister und Beamte das Geld schlechter anlegen als private Investoren, die ihren eigenen Wohlstand riskieren.

Reformvorschläge zur Schuldenbremse

Sinn lehnt Reformvorschläge zur Lockerung der Schuldenbremse strikt ab. Er betont, dass Deutschlands Schuldendisziplin und Bonität die Euro-Währungsunion stabilisieren. Folglich müsse die Bundesrepublik an ihrer strikten Finanzpolitik festhalten. Für die EU schlägt er ein System mit harten Budgetbeschränkungen vor, in dem jedes Land für seine eigenen Schulden einsteht.

Umweltnutzen der Elektroauto-Politik in Frage gestellt

Sinn bezweifelt den Umweltnutzen der Elektroauto-Politik. Er argumentiert, dass ein Ausstieg Deutschlands aus dem Verbrenner keine globalen Vorteile bringe, da die sinkende Ölnachfrage die Preise drücke und andere Länder das günstige Öl kaufen und verbrennen würden. Diese Politik sei wirkungslos und müsse sofort gestoppt werden. Die Folgen für die deutsche Wirtschaft seien katastrophal.

Rückkehr zur Atomkraft

In der Energiepolitik plädiert Sinn für eine Rückkehr zur Atomkraft. Er sieht in der Reaktivierung alter Reaktoren und dem Bau neuer Flüssigsalzreaktoren eine Möglichkeit, die Strompreise zu senken. Diese Vorschläge finden auch Unterstützung bei der CDU.

US-Wahl: Kamala Harris als wirtschaftlich bessere Wahl

Abschließend äußerte sich Sinn zur bevorstehenden US-Wahl. Er sieht in der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris eine wirtschaftlich bessere Wahl im Vergleich zu Donald Trump. Harris sei bekannt dafür, weniger von Handelsrestriktionen zu halten, was für Europa vorteilhaft wäre.

Sinns Aussagen stoßen auf gemischte Reaktionen. Während einige seine Kritik an der aktuellen Politik teilen, sehen andere seine Vorschläge als realitätsfern an. Die Debatte um die Zukunft der deutschen Wirtschaft und Umweltpolitik bleibt somit weiterhin hitzig.

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