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07.12.2024
12:39 Uhr

Explodierende Stromkosten: KI-Rechenzentren treiben globalen Energieverbrauch in die Höhe

Explodierende Stromkosten: KI-Rechenzentren treiben globalen Energieverbrauch in die Höhe

Die rasante Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) könnte die weltweiten Bemühungen um eine nachhaltige Energiewende erheblich gefährden. Wie aus einem aktuellen Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) hervorgeht, steigt der Stromverbrauch durch neue Rechenzentren dramatisch an - eine Entwicklung, die sich in den kommenden Jahren noch deutlich verschärfen dürfte.

Dramatischer Anstieg des Energiebedarfs

Die Zahlen sind alarmierend: Allein in den USA hat sich die Investitionssumme in den Bau neuer Rechenzentren innerhalb der letzten zwei Jahre verdoppelt. Tech-Giganten wie Google, Microsoft und Amazon investieren mittlerweile mehr Kapital als die gesamte amerikanische Öl- und Gasindustrie - etwa 0,5 Prozent des US-Bruttoinlandsprodukts.

Besorgniserregende Prognosen

Experten der IEA prognostizieren einen regelrechten Energiehunger: Der Stromverbrauch durch Rechenzentren, Kryptowährungen und KI-Anwendungen könnte bis 2026 auf etwa 1.000 Terawattstunden (TWh) ansteigen - das entspräche dem gesamten Stromverbrauch Japans. Zum Vergleich: Aktuell liegt der Verbrauch bei 460 TWh.

"Die Tech-Unternehmen befinden sich in einem Wettlauf um die globale Vorherrschaft und werden weiter investieren, da es keinen profitableren Ort für Kapitalanlagen gibt", warnt Ali Fenn, Präsident von Lancium.

Gefahr für die Energiewende

Besonders kritisch: Die erneuerbaren Energien können mit diesem explosionsartigen Wachstum kaum Schritt halten. In einigen US-Bundesstaaten machen Rechenzentren bereits über 10 Prozent des gesamten Stromverbrauchs aus. In Irland liegt der Anteil sogar bei über 20 Prozent.

Dimensionen künftiger Rechenzentren

  • Aktuelle Rechenzentren: ca. 40 MW Kapazität
  • Geplante Campusse: 250 MW oder mehr
  • Prognose 2030/40: Anlagen mit über 500 MW (entspricht dem Stromverbrauch von 350.000 Haushalten)

Dringender Handlungsbedarf

Die aktuelle Entwicklung zeigt deutlich die Versäumnisse der Politik auf. Während mit Milliardenbeträgen die Energiewende vorangetrieben wird, droht der unkontrollierte Ausbau von Rechenzentren diese Bemühungen zunichte zu machen. Es bedarf dringend internationaler Regulierungen, die Tech-Unternehmen zur Nutzung erneuerbarer Energien verpflichten und klare Grenzen für den Energieverbrauch setzen.

Ohne entsprechende Maßnahmen könnte der Stromhunger der Digitalisierung die ehrgeizigen Klimaziele des Pariser Abkommens ernsthaft gefährden. Die Politik steht vor der Herausforderung, Innovation und Klimaschutz in Einklang zu bringen - eine Aufgabe, die bisher sträflich vernachlässigt wurde.

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