
EZB in der Zwickmühle: Geldmengenwachstum im Euroraum nimmt bedrohlich zu
Die jüngsten Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) dürften bei vielen Ökonomen die Alarmglocken schrillen lassen. Das Geldmengenwachstum im Euroraum zieht weiter spürbar an - ein deutliches Warnsignal für eine möglicherweise bevorstehende neue Inflationswelle. Die breite Geldmenge M3 kletterte im Februar auf eine Jahreswachstumsrate von 4,0 Prozent, nach 3,8 Prozent im Januar.
Die gefährliche Geldflut nimmt kein Ende
Besonders besorgniserregend ist der sprunghafte Anstieg der eng gefassten Geldmenge M1, die das Bargeld und täglich fällige Einlagen umfasst. Diese legte von 2,7 Prozent im Januar auf nunmehr 3,5 Prozent zu. Ein derartiger Anstieg deutet auf eine zunehmende Liquidität im Finanzsystem hin - Geld, das früher oder später seinen Weg in die Realwirtschaft finden und dort für zusätzlichen Preisdruck sorgen könnte.
Private Haushalte horten immer mehr Geld
Die Einlagen privater Haushalte stiegen auf eine Jahresrate von 3,4 Prozent. Auch Unternehmen parken zunehmend mehr Geld bei den Banken - ihre Einlagen wuchsen von 3,0 auf 3,5 Prozent. Besonders auffällig ist der massive Zuwachs bei Investmentfonds, deren Einlagen von 4,6 auf satte 8,5 Prozent in die Höhe schossen.
Kreditvergabe trotz Hochzinsphase weiter expansiv
Parallel dazu entwickelt sich die Kreditvergabe an private Haushalte und Unternehmen weiterhin dynamisch. Die Wachstumsrate der Kredite an private Haushalte stieg auf 1,5 Prozent, während Unternehmenskredite um 2,2 Prozent zulegten. Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass die restriktive Geldpolitik der EZB bisher nicht die gewünschte bremsende Wirkung entfaltet.
Inflationsrisiken nehmen wieder zu
Die aktuelle Entwicklung stellt die EZB vor ein massives Dilemma. Einerseits wächst der politische Druck für Zinssenkungen, andererseits deuten die steigenden Geldmengenaggregate auf neue Inflationsgefahren hin. Die Notenbank dürfte damit gezwungen sein, ihre lockere Geldpolitik länger als von vielen erhofft beizubehalten - zum Leidwesen der hochverschuldeten Euroländer.
Für Sparer und Anleger bedeuten diese Entwicklungen nichts Gutes. Die weiter expansive Geldpolitik dürfte mittelfristig zu einer fortgesetzten schleichenden Enteignung durch negative Realzinsen führen. Mehr denn je erscheint es ratsam, Vermögenswerte in Form von physischen Edelmetallen als Inflationsschutz zu halten.
Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und stellt keine Anlageberatung dar. Die getroffenen Aussagen spiegeln lediglich unsere Redaktionsmeinung wider. Für die Richtigkeit der Angaben können wir keine Gewähr übernehmen. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt dafür die volle Verantwortung.
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