Frankreich-Wahl 2024: Macron im Abwärtsstrudel – Le Pen auf Siegeskurs?
Die anstehende Frankreich-Wahl 2024 sorgt für erhebliche Unruhe: Erstmals könnten die Rechtspopulisten auf nationaler Ebene in Frankreich Regierungsverantwortung übernehmen. Der Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen liegt in den letzten Umfragen vor den Neuwahlen jedenfalls an erster Stelle. Präsident Emmanuel Macron scheint in Bedrängnis zu geraten.
Letzte Umfragen vor der Frankreich-Wahl: Macron taumelt – Le Pen im Aufwind
Den jüngsten Umfragen zufolge folgt hinter dem RN das Bündnis Nouveau Front Populaire (NFP), bestehend aus Linkspopulisten, Sozialisten, Kommunisten und Grünen. Diese Neue Volksfront ist eine Neuauflage des früheren Bündnisses Nupes, das nach dem Beginn des Gaza-Kriegs auseinandergebrochen war. Das von Präsident Macron unterstützte Wahlbündnis Ensemble kommt demnach nicht über Platz drei hinaus.
Ein Blick auf die Zahlen der letzten Umfragen vor der Frankreich-Wahl zeigt, dass das Macron-Lager wohl keine Chance haben dürfte, dem RN den Sieg noch streitig zu machen. Der RN von Marine Le Pen erreicht im Wahltrend der letzten Umfragen demnach knapp 35 Prozent der Stimmen. Die Neue Volksfront liegt bei etwa 28 Prozent, das Macron-Lager Ensemble erreicht circa 20 Prozent vor der Frankreich-Wahl 2024.
Prognosen zur Sitzverteilung nach der Frankreich-Wahl 2024
Zu bedenken ist dabei jedoch, dass die Abgeordneten der Nationalversammlung nach einem Mehrheitswahlrecht in zwei Runden gewählt werden. Im Unterschied zu Deutschland, wo ein personalisiertes Verhältniswahlrecht gilt, führt dies zu einem schlechteren Abschneiden kleinerer Parteien bei der Sitzverteilung. Diese kann jedoch erst nach dem zweiten Wahlgang der Frankreich-Wahl berechnet werden. Dennoch gibt es bereits Prognosen zur Sitzverteilung:
Partei | Sitze |
---|---|
RN und rechte Verbündete | 225 bis 265 |
NFP | 170 bis 200 |
Ensemble | 70 bis 100 |
LR und diverse Rechte | 30 bis 60 |
DVG (diverse Linke) | 10 bis 18 |
Sonstige | 1 bis 5 |
Le Pen auf dem Vormarsch: Konsequenzen für Frankreich
RN-Parteichef Jordan Bardella erhebt Anspruch auf das Amt des Premierministers, will es jedoch nur übernehmen, wenn er eine absolute Mehrheit erreicht. Sollte dies der Fall sein, könnte Macron politisch gezwungen sein, ihn nach der Frankreich-Wahl zu ernennen. Damit würde Frankreich zum vierten Mal eine Kohabitation erleben, in der Präsident und Premierminister aus unterschiedlichen Lagern kommen.
Ob es dazu kommt, ist nach den letzten Umfragen und Prognosen zur Frankreich-Wahl 2024 derzeit allerdings noch völlig offen. Bei der Parlamentswahl 2022 hatte das Macron-Lager 245 Sitze erreicht, der RN nur 89. Die politische Landschaft in Frankreich scheint sich jedoch dramatisch zu verändern.
Für viele Franzosen könnte dies ein Signal sein, dass traditionelle Werte und nationale Interessen wieder stärker in den Vordergrund rücken. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Konsequenzen dies für Frankreich und Europa haben wird.
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