Goldpreis im Höhenflug: Die dramatische Zuspitzung und ihre Hintergründe
Der Goldpreis hat in den letzten Tagen neue Rekordhöhen erreicht, was die Anlegerwelt in Aufruhr versetzt hat. Diese Entwicklung ist nicht nur ein Zeichen der wirtschaftlichen Unsicherheit, sondern auch ein Hinweis auf die zunehmende Volatilität an den Finanzmärkten. Doch was steckt hinter diesem Höhenflug und welche Faktoren treiben den Preis des Edelmetalls in die Höhe?
Starkes Goldpreis-Momentum dank US-Notenbank
Die jüngste Entscheidung der US-Notenbank, den Leitzins um 50 Basispunkte zu senken, hat den Goldpreis beflügelt. Diese Maßnahme lag am oberen Ende der Erwartungen und hat den Markt in Bewegung gebracht. Zudem wurden weitere Zinssenkungen für das laufende und kommende Jahr in Aussicht gestellt, was die Erwartungen an eine anhaltende Niedrigzinsphase verstärkt hat. Diese Aussichten haben den Goldpreis auf neue Höchststände getrieben.
Spekulative Übertreibungen am US-Terminmarkt
Ein Blick auf die aktuellen CoT-Daten (Commitment of Traders) zeigt eine deutliche Zuspitzung der spekulativen Positionen im Gold-Futures-Handel. Die Netto-Short-Position der „Commercials“ stieg gegenüber der Vorwoche um 9 Prozent auf 335.127 Kontrakte, während die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um fast 10 Prozent auf 310.066 Kontrakte zulegte. Diese extremen Positionen deuten auf eine hohe Volatilität und mögliche zukünftige Kurskorrekturen hin.
Open Interest und Gold-Optionen
Der Open Interest, also die Summe aller offenen Standard-Gold-Kontrakte an der COMEX, stieg um 5 Prozent auf 537.627 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am Freitag erhöhte sich dieser Wert noch einmal auf 558.697 Kontrakte. Auch im Gold-Optionshandel nahm die Aktivität zu, was auf einen weiterhin bestehenden Optimismus hinsichtlich steigender Goldpreise hinweist. Allerdings stieg die Put/Call-Ratio kräftig, was auf eine Zunahme der Wetten auf einen sinkenden Goldpreis hindeutet.
Goldpreis-Entwicklung und kurzfristige Aussichten
Nach der Veröffentlichung des Fed-Statements am Mittwochabend stieg der Goldpreis zunächst deutlich an, fiel jedoch nach Erreichen eines Tageshochs von 2.627 US-Dollar wieder zurück und schloss am Ende des Tages 0,4 Prozent im Minus. Trotz dieser kurzfristigen Schwankungen setzte sich der Aufwärtstrend fort, und am Freitag erreichte der Goldpreis ein neues Allzeithoch von 2.646,20 US-Dollar pro Unze.
Einfluss des chinesischen Marktes
Im ersten Halbjahr 2024 wirkten sich Preisaufschläge in China deutlich auf den internationalen Goldkurs aus. Am Donnerstagnachmittag notierte der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange bei 581,62 Yuan pro Gramm, was einem umgerechneten Preis von 2.562 US-Dollar pro Unze entsprach. Dieser Preis lag leicht unter dem europäischen Spotmarkt, was auf eine gewisse Stabilität im chinesischen Markt hindeutet.
COMEX-Gold-Lager und physische Auslieferungen
Die Goldbestände in den COMEX-Tresoren nahmen sechs Wochen in Folge ab, was auf eine erhöhte Nachfrage nach physischem Gold hinweist. Die zur sofortigen Auslieferung verfügbaren Bestände sanken um 60.000 Unzen auf 9,42 Millionen Unzen. Gleichzeitig meldete die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat September 4.091 Anträge auf physische Auslieferung von Gold, was im Vergleich zu früheren Monaten relativ niedrig ist.
Fazit und Ausblick
Die aktuelle Entwicklung am Goldmarkt zeigt eine zunehmende spekulative Übertreibung, was auf mögliche zukünftige Kurskorrekturen hindeutet. Dennoch bleibt der langfristige Aufwärtstrend intakt, insbesondere angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten und der lockeren Geldpolitik der Zentralbanken. Anleger sollten jedoch wachsam bleiben und die Marktentwicklungen genau verfolgen.
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