Goldpreis nahe Rekordhoch: ETF-Investoren warten ab
Während der Goldpreis knapp unter seinem jüngsten Rekord seitwärts läuft, hat sich auch bei den großen Edelmetall-ETFs zuletzt relativ wenig getan. Nach dem erneuten Rekordhoch gleich zu Wochenbeginn (2.555,20 USD) hat der Goldpreis an den vergangenen Tagen etwas nachgegeben. So beendete das Edelmetall den US-Futures-Handel am gestrigen Mittwoch mit 2.537,80 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.281,17 Euro. Damit sehen wir auch gegenüber Vorwoche einen leichten Kursrückgang von 0,4 Prozent (-0,1 Prozent in Euro).
Neue Goldpreis-Rekorde
Dagegen legte der Silberpreis im Vorwochenvergleich um 0,3 Prozent beziehungsweise 0,6 Prozent zu auf 29,63 US-Dollar oder 26,63 Euro pro Unze. Insgesamt kann man nach den jüngsten Höchstständen von einer Seitwärtsbewegung sprechen, was sich auch in den Bestandsänderungen der großen ETFs widerspiegelt. Der Goldpreis-Anstieg lockte zuletzt wieder mehr ETF-Investoren an. Im Jahresverlauf sind die Bestände des SPDR Gold Shares (GLD) aber weiter rückläufig.
Größter Gold-ETF
Die Bestände des SPDR Gold Shares (GLD) nahmen innerhalb einer Woche lediglich um 0,58 Tonnen ab auf 856,12 Tonnen. Dabei flossen in diesem Zeitraum netto 230 Millionen US-Dollar an Geld ab. Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Fondsbetreiber eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Allerdings gibt es oft eine zeitliche Diskrepanz bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen. Auf dem Goldmarkt gibt es üblicherweise eine 2-Tages-Frist, in der physische Bestände nach einem Vertragsabschluss geliefert werden.
Größter Silber-ETF
Währenddessen sind die Metallbestände des größten Silber-ETF, dem iShares Silver Trust (SLV), im Vorwochenvergleich um 85,16 Tonnen auf den neuen Jahreshöchststand von 14.453,59 Tonnen gestiegen. Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber eine Unze Silber physisch hinterlegen. Die jüngste Lagermengenzunahme war begleitet von einem Netto-Kapitalabfluss in Höhe von 91 Millionen US-Dollar.
Edelmetall-ETFs und Goldpreis
Vergangene Bullenmärkte bei Silber- und Goldpreis waren regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Das war zuletzt nicht mehr der Fall, seit der Takt auf dem internationalen Goldmarkt wesentlich von China und deren physischer Goldnachfrage vorgegeben wird. Generell sind die Fonds-Bestände eher Nachläufer, die einem steigenden Silber- und Goldpreis mit zunehmendem Inventar folgen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren.
Abgesehen davon, erfreuten sich diese ETFs in den vergangenen Jahren steigender Beliebtheit unter jungen US-Anlegern, die Anteile über immer stärker verbreiteten Discount-Broker erwerben. Diese Entwicklung könnte als ein Zeichen dafür gesehen werden, dass traditionelle Werte wie physische Edelmetalle weiterhin eine wichtige Rolle in der Vermögenssicherung spielen, trotz der oft unberechenbaren Entwicklungen auf den Finanzmärkten.