Grüne Energiewende: Historischer Märchenwald muss Windkraftanlagen weichen
In einer höchst umstrittenen Entwicklung haben diese Woche die Bauarbeiten für einen neuen Windpark im nordhessischen Reinhardswald begonnen. Der als "Märchenwald der Brüder Grimm" bekannte Naturraum, der zu den bedeutendsten zusammenhängenden Mischwaldgebieten Deutschlands zählt, soll nun 18 gigantischen Windkraftanlagen Platz machen.
Massive Eingriffe trotz laufender Gerichtsverfahren
Besonders brisant erscheint der Umstand, dass die Baggerarbeiten bereits begonnen haben, obwohl noch neun Klageverfahren gegen das Projekt anhängig seien. Der Projektentwickler würde sich dabei über rechtliche Bedenken hinwegsetzen und mit der Rodung sowie den ersten Erdarbeiten beginnen. Die geplanten Windkraftanlagen sollen eine beeindruckende Höhe von 240 Metern erreichen - jedes einzelne Rotorblatt würde dabei die Länge eines Airbus A380 aufweisen.
Kulturelles Erbe in Gefahr
Der Reinhardswald, der sich in unmittelbarer Nähe zum historischen Dornröschenschloss Sababurg befindet, gilt als wichtiger Teil des deutschen Kulturerbes. In dieser Region sammelten die Brüder Grimm vor über 200 Jahren ihre weltberühmten Hausmärchen. Nun müssen jahrhundertealte Bäume und ein bis zu 1000 Jahre alter Waldboden den Windkraftanlagen weichen.
"Dieses Projekt zeigt wie kein anderes die Brutalität der grünen Energiewende um jeden Preis", so eine betroffene Anwohnerin.
Kritische Fragen zur Genehmigung
Besonders problematisch erscheinen die noch ungeklärten Aspekte des Projekts:
- Fehlende finale Genehmigungen für Zufahrtswege
- Ungelöste Fragen zum Brand- und Katastrophenschutz
- Ungeklärte Situation beim Trinkwasser- und Hochwasserschutz
- Deutliche Kostensteigerung auf fast 200 Millionen Euro
Doppelmoral bei Umweltschutzverbänden?
Auffällig erscheint die Zurückhaltung großer Umweltschutzorganisationen wie BUND und Greenpeace. Während bei Rodungen für den Kohletagebau regelmäßig massive Proteste stattfänden, bliebe der Aufschrei beim Abholzen des historischen Märchenwaldes für Windkraftanlagen weitgehend aus.
Sollte der Windparkbetreiber vor Gericht scheitern, müsste zwar theoretisch ein Rückbau erfolgen. Experten bezweifeln jedoch, dass der jahrhundertealte Waldboden, der bereits durch schwere Baumaschinen bearbeitet wurde, jemals wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden könnte.
Diese Entwicklung werfe ernsthafte Fragen über die Verhältnismäßigkeit der Energiewende auf und zeige exemplarisch, wie traditionelle Naturräume und kulturelles Erbe den ideologisch getriebenen Klimaschutzzielen zum Opfer fallen würden.
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