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25.09.2024
14:02 Uhr

Grüne Wirtschaftsvereinigung zweifelt an Habecks Kompetenz

Grüne Wirtschaftsvereinigung zweifelt an Habecks Kompetenz

Die jüngste Konferenz der grünen Wirtschaftsvereinigung hat eine überraschende Wendung genommen. Selbst innerhalb der grünen Reihen wächst die Kritik an Wirtschaftsminister Robert Habeck. Diese Entwicklung könnte nicht nur für die Grünen, sondern auch für die gesamte Ampelregierung weitreichende Folgen haben.

Rücktritte und Umfrage-Tief

Am Mittwochvormittag gaben die Parteivorsitzenden der Grünen, Ricarda Lang und Omid Nouripour, ihren Rücktritt bekannt. Die aktuellen Umfragen sehen die Grünen erstmals seit sieben Jahren im einstelligen Prozentbereich. Nouripour sprach von der „tiefsten Krise in einer Dekade“. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck steht zunehmend unter Druck. Selbst auf der Konferenz der grünen Wirtschaftsvereinigung wurden Zweifel an seiner Wirtschaftskompetenz laut.

Jens Spahn rechnet ab

Der CDU-Politiker und ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn nutzte die Konferenz, um scharfe Kritik an Habecks Politik zu äußern. Er forderte, dass anstelle von Förderprogrammen für einzelne Unternehmen, gute Rahmenbedingungen für alle geschaffen werden sollten. Spahn nannte das Scheitern der Wärmepumpe, die prekäre wirtschaftliche Rentabilität von E-Autos und der Solarindustrie als Belege für das Versagen der aktuellen Wirtschaftspolitik. „Alle sind am Boden“, so Spahn.

Kritik an Förderprogrammen

Bereits einen Tag vor der Konferenz hatte die grüne Wirtschaftsvereinigung ein Positionspapier veröffentlicht, in dem sie sich gegen Habecks Förderprogramme aussprach. Stattdessen wurden steuerbasierte Abschreibungsmöglichkeiten für Investitionen gefordert. Das Papier betonte, dass „ordnungspolitische Orthodoxie“ und „Degrowth“ nicht mehr funktionierten und Investitionen notwendig seien. Thomas Fischer, Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftsvereinigung, kritisierte die Förderprogramme als zu kompliziert und unberechenbar für mittelständische Unternehmen.

Forderungen nach privatem Kapital

Die grüne Wirtschaftsvereinigung stellte klar, dass eine grüne Transformation ohne privates Kapital ein Wunschtraum bleibe. Fischer bezeichnete die Ampelregierung als „zerstrittenen Haufen ohne Führung“. Auch auf der Konferenz wurde betont, dass „Nachhaltigkeit ohne Wirtschaftlichkeit nicht funktioniert“. Ein Unternehmer kritisierte, dass der Staat nicht immer der bessere Investor sei und verwies auf einen aktuellen Gesetzentwurf aus Habecks Haus.

Habecks Versuche, die Wogen zu glätten

In seiner Rede versuchte Habeck, die Wogen zu glätten, indem er die Idee der steuerbasierten Abschreibungen unterstützte und deren Ausbau forderte. Gleichzeitig wies er auf Probleme bei der Machbarkeit hin und warnte davor, dass die neuen Abschreibungen von den Ländern „kleingehackt“ werden könnten. Trotz seiner Bemühungen musste Habeck mehr Gegenwind hinnehmen als erwartet.

Wirtschaftliche Situation in Deutschland

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland bleibt angespannt. Neben der Krise bei Volkswagen und anderen großen Autobauern und -zulieferern plant BASF, rund ein Siebtel der Anlagen im Stammwerk bis 2028 stillzulegen. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit einer effektiven und klaren Wirtschaftspolitik.

Die Zweifel an Habecks Kompetenz und die internen Spannungen bei den Grünen könnten die politische Landschaft in Deutschland nachhaltig verändern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Partei und die Regierung in dieser schwierigen Zeit positionieren werden.

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