
Handelskrieg eskaliert: China provoziert USA mit Exportstopp für Seltene Erden
Die Spannungen im Handelskrieg zwischen den USA und China erreichen ein neues Niveau. Seit dem 4. April hat die chinesische Führung die Ausfuhr Seltener Erden nahezu komplett eingestellt - ein dramatischer Schritt, der die globalen Lieferketten massiv unter Druck setzt. Diese strategisch wichtigen Rohstoffe sind unverzichtbar für die Produktion von Elektroautos, Windkraftanlagen und modernster Militärtechnologie.
Peking riskiert wirtschaftlichen Selbstmord
Mit diesem aggressiven Vorgehen schadet sich China allerdings auch selbst erheblich. Rund 150 Millionen der 750 Millionen Erwerbstätigen sind direkt oder indirekt vom Exportsektor abhängig, der mittlerweile 19 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht. Der jährliche Handelsüberschuss von einer Billion US-Dollar entspricht einem Prozent der globalen Wirtschaftsleistung - Geld, auf das Peking nun teilweise verzichten muss.
USA reagieren mit chirurgischer Präzision
Die amerikanische Regierung unter Donald Trump hat bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet. Am 20. März unterzeichnete der US-Präsident eine Verordnung zur sofortigen Steigerung der heimischen Mineralproduktion. Diese "Unabhängigkeitserklärung" soll regulatorische Hürden im Bergbau beseitigen und private Investitionen in diesem kritischen Infrastrukturbereich beschleunigen.
Neue Allianzen entstehen
Washington schmiedet bereits neue strategische Partnerschaften: Australien wurde von den US-Zöllen ausgenommen und könnte als wichtiger Lieferant einspringen. Auch Verhandlungen über Vorkommen in der Ukraine und Grönland laufen. Selbst eine Rohstoffallianz mit Russland scheint nicht mehr ausgeschlossen - der Dialogfaden zwischen Washington und Moskau ist bereits geknüpft.
China unter Zugzwang
Die kommunistische Führung steht vor einem Dilemma: Eine tiefe Wirtschaftskrise in Verbindung mit der ohnehin deflationären Tendenz der chinesischen Wirtschaft könnte das Land destabilisieren. Die offiziellen Wachstumszahlen von 5,4 Prozent im ersten Quartal erscheinen angesichts eines gleichzeitigen Einbruchs der Steuereinnahmen um 3,5 Prozent bereits jetzt zweifelhaft.
Die entscheidende Frage lautet nun: Welche Supermacht kann ihren Bürgern die größeren Anpassungsschmerzen zumuten? Die USA setzen darauf, dass Chinas autoritäres System trotz aller Kontrolle dem Druck nicht standhalten wird. Für Peking könnte der selbst gewählte Konfrontationskurs am Ende in eine schmerzhafte Kapitulation münden.
Eines scheint sicher: Der Handelskrieg wird die Weltwirtschaft noch lange in Atem halten. Beide Seiten haben sich in eine Position manövriert, aus der es keinen gesichtswahrenden Rückzug mehr gibt. Die Kollateralschäden dieser Auseinandersetzung werden auch Europa nicht verschonen.

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