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06.09.2024
05:50 Uhr

IG Metall erwägt 4-Tage-Woche bei VW zur Vermeidung von Werksschließungen

IG Metall erwägt 4-Tage-Woche bei VW zur Vermeidung von Werksschließungen

Die Krise bei Volkswagen verschärft sich weiter, und die IG Metall erwägt nun drastische Maßnahmen, um Arbeitsplätze zu sichern. Eine generelle 4-Tage-Woche für alle Beschäftigten steht im Raum, um drohende Werksschließungen zu verhindern. Diese Entwicklung sendet dramatische Signale aus Deutschlands größtem Industriekonzern.

IG Metall fordert 4-Tage-Woche

Christiane Benner, die Vorsitzende der IG Metall, plädiert für die Wiedereinführung der 4-Tage-Woche, um die Arbeitsplätze bei VW zu sichern. „Wir sollten nichts unversucht lassen, um die Beschäftigung zu erhalten“, erklärte sie am Donnerstag. Allerdings müsse die Arbeitgeberseite diesem Vorschlag zustimmen, was bislang auf Widerstand stößt.

Bereits von 1994 bis 2006 galt bei VW aufgrund einer früheren Krise eine 4-Tage-Woche, durch die damals 30.000 Arbeitsplätze gesichert wurden. Thorsten Gröger, Verhandlungsführer der IG Metall, hält trotz der Überlegungen zur 4-Tage-Woche an der Forderung nach einer siebenprozentigen Lohnerhöhung fest: „Die Beschäftigten sind nicht die Verursacher der Probleme, in denen das Unternehmen jetzt steckt.“

Drohen Streiks?

Die Tarifverhandlungen zwischen der IG Metall und dem VW-Management haben noch nicht begonnen. Gröger betont, dass die Gewerkschaft Streiks vermeiden wolle, aber falls die Konzernleitung sich nicht auf konstruktive Gespräche einlasse, könnten im Oktober eine halbe Million Mitarbeiter in den Streik treten.

Am Montag hatte VW angekündigt, dass es in Deutschland zu Werksschließungen kommen könnte. Auch die Beschäftigungsgarantie, die seit 1994 gilt und eigentlich bis 2029 weiterlaufen sollte, wird nun aufgehoben. Dies bedeutet, dass ab dem nächsten Jahr betriebsbedingte Kündigungen wieder möglich sind.

Management und Betriebsrat im Konflikt

VW-Konzernchef Oliver Blume rechtfertigt diese Maßnahmen mit einer Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produktionsstandorte und den Zuständen auf dem europäischen Automarkt. Der Betriebsrat hingegen wirft dem Management schwere Versäumnisse vor.

Politische Dimension

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, der Mitglied des VW-Aufsichtsrates ist, setzt sich für Alternativen zu Werksschließungen ein. Das Bundesland Niedersachsen stellt zwei Mitglieder des Aufsichtsrates und ist mit 20 Prozent der Stimmrechte an VW beteiligt.

Die politische Dimension dieser Krise ist nicht zu unterschätzen. Die aktuelle Bundesregierung, insbesondere die Grünen, stehen wegen ihrer Industriepolitik in der Kritik. Die hohen Energiekosten und der forcierte Umstieg auf Elektromobilität haben die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Automobilhersteller stark beeinträchtigt.

Fazit

Die Situation bei Volkswagen ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, vor denen die deutsche Industrie steht. Während die IG Metall versucht, mit einer 4-Tage-Woche Arbeitsplätze zu sichern, bleibt abzuwarten, ob das Management und die Politik bereit sind, diese Maßnahmen zu unterstützen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob ein Kompromiss gefunden werden kann oder ob es zu massiven Streiks und weiteren Werksschließungen kommt.

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