Investitionsklima in Gefahr: Bundesregierung kürzt Zuschüsse für Business Angels
Die jüngste Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums, den Erwerbszuschuss für Business Angels von 25 Prozent auf 15 Prozent zu senken, hat in der deutschen Startup-Community für Unruhe gesorgt. Der Schritt, der ab dem 6. März 2024 greifen soll, wird als Rückschlag für die Förderung junger, innovativer Unternehmen gesehen.
Widerspruch zu Koalitionsversprechen
Die Reduzierung des Zuschusses, die ohne Vorankündigung erfolgte, wirft Fragen nach der Ernsthaftigkeit der Ampel-Koalition bezüglich ihrer Unterstützung für Startups auf. Trotz wiederholter Beteuerungen, den Startup-Standort Deutschland stärken zu wollen, erscheint diese Kürzung als ein fatales Signal, insbesondere in einer Zeit, in der die Finanzierung für Startups ohnehin schwieriger geworden ist.
Verband und Verbandschefin in Sorge
Verena Pausder, die Vorsitzende des Startup-Verbands, äußerte sich kritisch zur Kürzung: "Dass die Bundesregierung in der ohnehin angespannten Finanzierungssituation für Startups ihr Engagement jetzt zurückfährt, steht im Widerspruch zu den öffentlichen Beteuerungen der Ampel-Koalition, den Startup-Standort stärken zu wollen." Christoph Stresing, Geschäftsführer des Startup-Verbands, sekundiert und betont die Bedeutung von Business Angels als tragende Säule der Startup-Szene, die nun durch die Kürzungen gefährdet wird.
Die Folgen der Kürzung
Business Angels spielen eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung von Startups in frühen Phasen und tragen damit ein erhöhtes Risiko. Die Kürzung des Erwerbszuschusses macht Investments für sie unattraktiver, was das Risiko für die Gründer erhöht und das gesamte Ökosystem schwächt.
Die Begründung des Ministeriums
Als Begründung für die Kürzung führt das Ministerium an, dass die für den Invest-Zuschuss budgetierten Mittel voraussichtlich nicht ausreichen, um alle erwarteten Anträge bis Ende 2026 zu bedienen. Diese Erklärung wird jedoch von vielen in der Startup-Community als unzureichend empfunden, insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Kürzung nicht befristet ist.
Ein Rückblick auf die Unterstützung von Startups
Der Invest-Zuschuss wurde 2013 eingeführt, um gute Bedingungen für Jungunternehmen zu schaffen. Die nun erfolgte Kürzung ist nicht die erste ihrer Art; bereits im März 2022 gab es eine ähnliche Reduzierung. Die damalige Entscheidung wurde im Februar 2023 durch eine neue Richtlinie revidiert, die den Zuschuss auf 25 Prozent festsetzte. Die neuerliche Kürzung erscheint daher umso unverständlicher.
Die Reaktionen
Die Reaktionen auf die Kürzung sind eindeutig: Enttäuschung und Sorge um die Zukunft des Startup-Standorts Deutschland. Die Maßnahme des Bundeswirtschaftsministeriums unter Leitung von Robert Habeck wird als Schritt in die falsche Richtung wahrgenommen und steht sinnbildlich für eine Politik, die ihre eigenen Versprechen zu untergraben scheint.
Die deutsche Startup-Szene und ihre Unterstützer fordern nun Klarheit und eine Überarbeitung der Förderpolitik, um das Innovationsklima und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland zu erhalten und zu stärken.