Israelischer Angriff in Sidon: Drei Tote und Verletzte UNIFIL-Soldaten
Bei einem israelischen Angriff in der Nähe eines Kontrollpostens in der südlibanesischen Stadt Sidon sind nach Angaben der libanesischen Armee am Donnerstag drei Menschen getötet und acht weitere verletzt worden. Der Angriff, der sich auf ein Auto richtete, das den Awali-Checkpoint passierte, führte zum Tod der Insassen. Unter den Verletzten befinden sich fünf Blauhelmsoldaten der UN-Friedensmission im Libanon (UNIFIL), die leicht verletzt wurden und vor Ort vom libanesischen Roten Kreuz behandelt wurden.
Details des Angriffs
Zum Zeitpunkt des Angriffs habe ein UNIFIL-Konvoi, der neu eingetroffene Friedenstruppen in den Südlibanon brachte, in einer Schlange nahe dem Kontrollpunkt gestanden. UNIFIL zufolge soll es sich um einen Drohnenangriff gehandelt haben. Laut der libanesischen Armee wurden dabei auch drei ihrer Soldaten verletzt.
Reaktionen und internationale Spannungen
Die Angriffe auf UN-Friedenstruppen haben in der Vergangenheit bereits zu erheblichen Spannungen geführt. Im eskalierenden Konflikt zwischen der israelischen Armee und der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon gab es mehrere Angriffe auf UN-Soldaten. Dabei gerieten Blauhelme mehrmals unter israelisches Feuer, wobei einige von ihnen verletzt wurden.
In der Nähe von Kafer Kela beobachteten UNIFIL-Truppen, wie ein israelischer Panzer auf ihren Wachturm feuerte. Dabei wurden zwei Kameras zerstört und der Turm beschädigt. Zudem sollen zwei israelische Merkava-Panzer das Haupttor der UNIFIL-Stellung in Ramiya zerstört haben, woraufhin die Eindringlinge mehrfach gefordert haben sollen, „dass die Basis ihre Lichter ausschaltet“.
Europäische Reaktionen
16 EU-Länder kündigten daraufhin an, „größtmöglichen Druck auf politischer und diplomatischer Ebene auf Israel ausüben“ zu wollen. Ziel sei es, „weitere Zwischenfälle zu vermeiden“, wie das italienische Außenministerium im Oktober mitteilte. Diese Länder sind an der UN-Friedenstruppe im Südlibanon beteiligt. Die UNIFIL-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert und umfasst mehr als 10.000 Soldaten und Zivilkräfte. Zu den am stärksten beteiligten europäischen Ländern zählen Italien, Spanien und Frankreich. Die Bundeswehr ist an dem maritimen Einsatzverband der UNIFIL beteiligt, der Waffenschmuggel auf dem Seeweg unterbinden soll.
Hisbollah setzt Angriffe fort
Die libanesische Hisbollah-Miliz feuerte auch am Donnerstag Dutzende Raketen auf den Norden Israels ab. Bis zum Nachmittag registrierte die israelische Armee rund 50 Geschosse aus dem Nachbarland. Unter anderem in der Küstenstadt Haifa gab es Raketenalarm. Die Hisbollah reklamierte die Angriffe auf das Gebiet der Hafenstadt sowie weitere Angriffe auf den Norden Israels für sich.
Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom behandelte einen durch Splitter verletzten 85-Jährigen nach Beschuss aus dem Nachbarland. Die libanesische Hisbollah hatte am Mittwoch nach eigenen Angaben mehrere Militärstützpunkte in Israel angegriffen. Dabei hätte sie mit einem „Drohenschwarm“ erstmals die Fallschirmjäger-Basis Bilu südlich von Tel Aviv ins Visier genommen. Zudem meldete die vom Iran unterstützte Miliz einen erneuten Angriff mit Drohnen und Raketen auf den Marinestützpunkt Stella Maris nordwestlich von Haifa. Nach Angaben der israelischen Armee seien insgesamt mehr als 170 Geschosse auf Israel abgefeuert worden.
Die mit dem Iran verbündete Hisbollah beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als einem Jahr. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.
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