
Karin Prien verlässt Schleswig-Holstein: Günther verliert seine Bildungsministerin an Merz
In Kiel vollzieht sich dieser Tage ein bedeutsamer politischer Wechsel, der die Bildungslandschaft sowohl im hohen Norden als auch auf Bundesebene nachhaltig prägen dürfte. Nach achtjähriger Amtszeit als schleswig-holsteinische Bildungsministerin verabschiedet sich Karin Prien von der Landesebene, um künftig im Bundeskabinett unter dem designierten Kanzler Friedrich Merz zu wirken.
Ein emotionaler Abschied in Kiel
Mit sichtlicher Bewegung und einem Blumenstrauß verabschiedete Ministerpräsident Daniel Günther seine langjährige Weggefährtin aus dem Kabinett. Der Abschied fällt dem CDU-Politiker spürbar schwer, hatte er doch eigentlich gehofft, mindestens bis zur Landtagswahl 2027 mit Prien zusammenarbeiten zu können. Doch wie so oft in der Politik kommt es anders als geplant - besonders wenn man, wie Günther selbst einräumte, "hervorragende Menschen um sich scharrt".
Bildungspolitik als Herzstück der Landespolitik
Die Lücke, die Prien hinterlässt, wird nicht leicht zu schließen sein. Unter ihrer Ägide entwickelte sich die schleswig-holsteinische Bildungspolitik zu einem Vorzeigemodell mit bundesweiter Strahlkraft. Besonders bemerkenswert war dabei ihr Ansatz des konstruktiven Dialogs und des respektvollen Umgangs - Eigenschaften, die in der zunehmend polarisierten politischen Landschaft Deutschlands leider zur Seltenheit geworden sind.
Hoffnungsträger für die Bundesebene
In ihrer neuen Rolle als Bundesbildungsministerin will Prien den "schleswig-holsteinischen Weg" des Miteinanders nach Berlin tragen. In Zeiten, in der die gesellschaftliche Spaltung durch ideologisch motivierte Politik weiter vorangetrieben wird, könnte dieser Ansatz wie ein erfrischender Windhauch aus dem Norden wirken. Ihre Ankündigung, Brücken in der Gesellschaft bauen zu wollen, klingt vor diesem Hintergrund vielversprechend.
Personalie mit Signalwirkung
Die Berufung Priens ins Bundeskabinett ist mehr als nur ein Personalwechsel. Sie symbolisiert den Willen der CDU, erfahrene und erfolgreiche Landespolitiker auf die Bundesebene zu holen. Bis zum kommenden Montag wird Prien noch ihr Amt in Kiel ausüben, bevor sie nach der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler ihre neue Position in Berlin antritt.
Ausblick auf die Nachfolge
Ministerpräsident Günther hat angekündigt, die Nachfolge am 7. Mai bekannt zu geben. Die Messlatte liegt hoch: Die neue Person wird in große Fußstapfen treten müssen, hat Prien doch die Bildungspolitik des nördlichsten Bundeslandes maßgeblich geprägt und ihr zu bundesweiter Anerkennung verholfen.
Mit ihrem Abschiedswort "Ich bin im Herzen Schleswig-Holsteinerin und werde das auch bleiben" macht Prien deutlich, dass sie auch in ihrer neuen Rolle die Interessen ihres Heimatbundeslandes nicht aus den Augen verlieren wird. Für die Bildungspolitik auf Bundesebene könnte dies ein echter Gewinn sein - vorausgesetzt, sie behält ihren pragmatischen, lösungsorientierten Ansatz bei und lässt sich nicht von den ideologischen Grabenkämpfen der Hauptstadt vereinnahmen.

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