
KI-Wettrüsten zwischen USA und China: Hedgefonds-Milliardär warnt vor digitalem Kalten Krieg
In einer Zeit, in der die digitale Vorherrschaft über die Zukunft ganzer Nationen entscheiden könnte, warnt der milliardenschwere Investor und Bridgewater-Gründer Ray Dalio vor einem erbarmungslosen Technologie-Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und China. In einem aufschlussreichen Interview mit dem All-In Podcast zeichnet er ein beunruhigendes Bild der aktuellen geopolitischen Lage.
Digitaler Machtkampf: Mehr als nur Profite
Der Kampf um die KI-Vorherrschaft würde weit über wirtschaftliche Interessen hinausgehen, betont Dalio. Es sei ein Wettrüsten, das sich keine der beiden Supermächte leisten könne zu verlieren. Während naive Träumer noch von einer friedlichen digitalen Koexistenz schwärmen würden, zeichne sich bereits ab, dass dieser Konflikt die geopolitische Landschaft fundamental verändern könnte.
Chinas versteckte Stärken im KI-Wettlauf
Besonders bemerkenswert seien die unterschiedlichen Strategien der Kontrahenten. Während die USA bei der Chip-Entwicklung die Nase vorn hätten, würde China bei den praktischen Anwendungen punkten. Mit einer beeindruckenden Dominanz von 33 Prozent der weltweiten Fertigungsgüter - mehr als die USA, Deutschland und Japan zusammen - hätte das Reich der Mitte bereits eine gefährlich starke Position.
Die chinesische Strategie: Masse statt Klasse?
Besonders besorgniserregend sei Chinas Fähigkeit, Technologie in Massenware zu verwandeln. Die Strategie sei klar: günstige Chips, eingebettet in Fertigungsprodukte, kombiniert mit fortschrittlicher Robotik. Dabei würde Profit keine Rolle spielen - ein Ansatz, der stark an das Vorgehen bei Solarpanelen erinnere, wo China den Weltmarkt bereits dominiere.
"Es ist ein Krieg, den keine Seite verlieren kann, weil er wichtiger ist als Profite", warnt Dalio eindringlich.
Investoren im Spannungsfeld
Für Investoren ergebe sich eine komplexe Situation. Während Unternehmen wie Nvidia zwar beeindruckende Wachstumszahlen vorweisen könnten, seien sie gleichzeitig erheblichen geopolitischen Risiken ausgesetzt. Die wahren Gewinner könnten jene Unternehmen sein, die KI effektiv implementieren und für praktische Anwendungen nutzen - nicht unbedingt die Technologie-Produzenten selbst.
Dieser technologische Kalte Krieg zeige einmal mehr, wie dringend der Westen seine naive Gutgläubigkeit ablegen und seine strategischen Interessen entschlossen verteidigen müsse. Die Zeiten des sorglosen Technologie-Transfers nach China sollten endgültig der Vergangenheit angehören.
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