Kontroverse um geplante Migrantenunterkunft in Berlin-Lichtenberg
In Berlin-Lichtenberg sorgt die geplante Großunterkunft für 1200 Migranten für massive Unruhe unter den Anwohnern und beim Bezirksbürgermeister. Ab November sollen die Migranten im ehemaligen City-East-Hotel in der Landsberger Allee untergebracht werden. Diese Entscheidung, die ohne vorherige Einbindung der lokalen Bevölkerung getroffen wurde, hat sowohl bei den Bürgern als auch bei den kommunalen Vertretern für Empörung gesorgt.
Informationsveranstaltung sorgt für Unmut
Am Mittwoch fand eine Informationsveranstaltung statt, bei der die Anwohner ihre Sorgen und Ängste äußern konnten. Die Veranstaltung offenbarte die tiefe Besorgnis der Bürger über die bereits überlastete Gesundheitsversorgung, die drohende Lebensmittelknappheit und die Überfüllung der Schulen. Eine 83-jährige Nachbarin beklagte, dass die Gegend nicht ausreichend auf die zusätzliche Belastung vorbereitet sei. „Das geht viel zu schnell, wir haben nicht genug Supermärkte, und auch sonst fehlt es an allen Ecken“, kritisierte sie.
Kritik an der Informationspolitik
Bezirksbürgermeister Martin Schaefer zeigte sich ebenfalls verärgert und betonte, dass er über die Pläne nicht informiert worden sei. „Diese Nachricht bereitet mir Sorge“, erklärte Schaefer und fügte hinzu, dass es ihn „richtig sauer“ mache, dass in Lichtenberg noch vier weitere Unterkünfte für Migranten geplant seien. Schaefer kritisierte die Entscheidung des Landes Berlin, die seiner Meinung nach über die Köpfe der Anwohner hinweg getroffen wurde.
Versuche der Beschwichtigung
Der CDU-Abgeordnete für Lichtenberg, Dennis Haustein, versuchte, die etwa 200 anwesenden Anwohner zu beruhigen, indem er ankündigte, dass unter anderem neue Basketballplätze und ein Café entstehen sollen, die sowohl für die Migranten als auch für die Anwohner zur Verfügung stehen würden. Haustein betonte, dass die Unterkunft kein Ghetto mit einem hohen Zaun werden solle, was jedoch bei den Anwesenden auf Skepsis stieß.
Herkunft der Migranten
Die Migranten, die in der neuen Unterkunft untergebracht werden sollen, stammen aus Afghanistan, Syrien, der Türkei und der Ukraine. Zunächst sollen ab dem 11. November 750 Asylbewerber in dem Hochhaus-Komplex einziehen, bevor die Kapazität im Juli 2025 auf 1200 Migranten aufgestockt wird. Das Projekt ist eines von insgesamt drei in Berlin geplanten neuen Großunterkünften.
Fazit
Die geplante Großunterkunft in Berlin-Lichtenberg hat eine hitzige Debatte ausgelöst. Die Anwohner und der Bezirksbürgermeister fühlen sich übergangen und sind besorgt über die zusätzlichen Belastungen, die auf die ohnehin strapazierten lokalen Ressourcen zukommen. Die Informationsveranstaltung hat gezeigt, dass die Bevölkerung ernsthafte Bedenken hat, die nicht einfach durch Versprechungen von neuen Freizeiteinrichtungen ausgeräumt werden können. Es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen auf die Kritik reagieren und ob es zu einer Anpassung der Pläne kommen wird.
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