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09.01.2025
08:08 Uhr

Krankenstand in Deutschland: Schweden zeigt, wie man Arbeitnehmer in die Verantwortung nimmt

Krankenstand in Deutschland: Schweden zeigt, wie man Arbeitnehmer in die Verantwortung nimmt

In einer Zeit, in der die deutsche Wirtschaft unter enormem Kostendruck ächzt, wagt es kaum jemand, die heilige Kuh der bedingungslosen Lohnfortzahlung im Krankheitsfall anzutasten. Der Vorstandsvorsitzende der Allianz, Oliver Bäte, hat nun den Mut bewiesen, dieses Tabu zu brechen - und prompt hagelt es Kritik von allen Seiten.

Deutscher Sonderweg belastet die Wirtschaft

Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Deutsche Arbeitnehmer fehlen im internationalen Vergleich überdurchschnittlich häufig am Arbeitsplatz. Dies führt zu einer massiven Doppelbelastung der Unternehmen, die nicht nur den Lohn für die fehlenden Mitarbeiter zahlen müssen, sondern auch für deren Vertretung aufkommen müssen. In Zeiten des Fachkräftemangels ein unhaltbarer Zustand.

Schweden macht es vor - Deutschland verschließt die Augen

Während hierzulande die üblichen Verdächtigen - allen voran Gewerkschaften, SPD und Grüne - reflexartig in den Protest-Modus schalten, zeigt ausgerechnet das sozial vorbildliche Schweden, dass es auch anders geht. Dort setzt man erfolgreich auf sogenannte Karenztage. Auch andere europäische Länder wie Spanien und Griechenland haben erkannt, dass eine moderate Selbstbeteiligung der Arbeitnehmer durchaus sinnvoll sein kann.

Feigheit im Wahlkampf

Besonders enttäuschend ist das Verhalten der FDP, die sich sonst gerne als Wirtschaftspartei geriert. Statt Bätes vernünftigen Vorschlag zu unterstützen, flüchtet sie sich in fragwürdige Bonus-Modelle. Auch die Union unter Friedrich Merz scheint den Mut zu echten Reformen verloren zu haben.

Die deutsche Politik zeigt sich einmal mehr reformunfähig, wenn es darum geht, verkrustete Strukturen aufzubrechen und notwendige Veränderungen anzustoßen.

Ausufernde Sozialausgaben erfordern Handeln

Angesichts der demographischen Entwicklung und der damit verbundenen explodierenden Sozialausgaben wäre es höchste Zeit, ideologische Scheuklappen abzulegen. Stattdessen werden fadenscheinige Argumente vorgeschoben: Von angeblich falschen Statistiken bis hin zur Warnung vor kranken Mitarbeitern, die sich zur Arbeit schleppen, reicht die Palette der Ausreden.

Zeit zum Umdenken

Deutschland täte gut daran, von seinen europäischen Nachbarn zu lernen und endlich den Mut zu echten Reformen aufzubringen. Ein moderater Selbstbehalt am ersten Krankheitstag wäre ein wichtiges Signal, dass auch die größte Volkswirtschaft Europas zu notwendigen Veränderungen fähig ist. Die Zeit des bequemen "Weiter so" muss endlich vorbei sein.

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