Kreml kritisiert Merkels Memoiren: Zweifel an Dialogbereitschaft der Ex-Kanzlerin
Die kürzlich veröffentlichten Memoiren der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel sorgen für diplomatische Verstimmungen zwischen Deutschland und Russland. Besonders eine Episode aus dem Jahr 2007 steht dabei im Fokus der Aufmerksamkeit und offenbart möglicherweise tieferliegende Konflikte in den deutsch-russischen Beziehungen.
Umstrittene Begegnung mit Putins Labrador
Im Zentrum der Kontroverse steht ein Treffen zwischen Merkel und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, bei dem dieser seinen Labrador in den Verhandlungsraum mitbrachte. Die ehemalige Kanzlerin interpretierte dies in ihren Memoiren als bewusste Einschüchterungstaktik, da Putin von ihrer Hundeangst gewusst habe.
Kreml weist Vorwürfe entschieden zurück
Der Kremlsprecher Dmitri Peskow reagierte nun mit deutlicher Kritik auf diese Darstellung. Nach seiner Einschätzung deute Merkels Interpretation des Vorfalls darauf hin, dass sie möglicherweise bereits damals nicht wirklich an einem konstruktiven Dialog interessiert gewesen sei. Dies stehe im Gegensatz zu Putins stets offener Gesprächsbereitschaft.
"Wenn sie so etwas schreibt, dann war sie wohl nicht so offen gegenüber dem Dialog, wie es Putin war", erklärte Peskow gegenüber einem kremlnahen TV-Korrespondenten.
Putins Version der Geschichte
Der russische Präsident selbst hatte sich kürzlich zu dem Vorfall geäußert und betont, dass er zum damaligen Zeitpunkt nichts von Merkels Hundeangst gewusst habe. Er habe lediglich eine angenehme Atmosphäre schaffen wollen. Putin äußerte sogar öffentlich eine - wenn auch möglicherweise nicht ganz ernst gemeinte - Entschuldigung an die Ex-Kanzlerin.
Widersprüchliche Darstellungen
Interessanterweise steht Merkels Version der Geschichte im Widerspruch zu den Aussagen aus Moskau. Die ehemalige Kanzlerin behauptet, ihre deutsche Delegation habe im Vorfeld des Treffens ausdrücklich darum gebeten, den Hund von ihr fernzuhalten - eine Bitte, der bei einem früheren Treffen auch entsprochen worden sei.
Tiefere Bedeutung für die deutsch-russischen Beziehungen
Diese Episode wirft ein bezeichnendes Licht auf die komplexen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland während Merkels Amtszeit. Sie verdeutlicht die unterschiedlichen Interpretationen und Wahrnehmungen, die oft zu Missverständnissen und Spannungen zwischen beiden Ländern führten.
Vor allem zeigt sich hier exemplarisch, wie westliche Politiker häufig Schwierigkeiten hatten, die russische Mentalität und Handlungsweise richtig einzuschätzen. Dies führte nicht selten zu vorschnellen und möglicherweise falschen Interpretationen von Putins Aktionen - ein Muster, das sich durch die gesamte Ära Merkel zog und bis heute nachwirkt.
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