Kreuzfahrt-Kollaps in Griechenland: Santorini ruft wegen Gästen kurzzeitig Lockdown aus
Ein Traum in Weiß: Den die Einheimischen auf Santorin ganz anders erleben, als die abertausenden Reisenden. „Ein schwieriger Tag“ für Santorin. Die griechische Mittelmeer-Insel platzt förmlich. 17.000 Kreuzfahrt-Gäste sollen an einem Tag anlegen. Zu viel.
Videos zeigen das Ausmaß
Update vom 25. Juli, 19.01 Uhr: Videos in den sozialen Medien zeigen das Ausmaß der Kreuzfahrt-Scharen auf Santorin. Massenweise Menschen tummeln sich am Hafen der Insel, nachdem sie ihre Kreuzfahrtschiffe verlassen haben. Es bilden sich teils lange Schlangen. Sie alle wollen ins Zentrum der beliebten Insel – verstopfte Gassen und Attraktionen sind die Folge.
Kreuzfahrt-Kollaps: Griechenlands Mittelmeer-Juwel ruft wegen Passagieren kurzzeitig Lockdown aus
Erstmeldung vom 24. Juli: Santorini – Weiße Häuser, blaues Meer, goldene Sonne. Santorin gilt als eine der malerischsten Inseln im Mittelmeer, das griechische Eiland ist wenig überraschend ein Magnet für Reisende aus der ganzen Welt. Jedes Jahr kommen laut Eurostat-Daten mehr als 100 Reisende auf eine Einwohnerin oder einen Einwohner. Und die kommen auch gerne mit dem Kreuzfahrtschiff.
An die 500 Kreuzfahrtschiffe legen jährlich in Santorin an. Schon 2018 waren es laut ekapija 474. Tendenz steigend.
Kreuzfahrt-Wahnsinn auf Griechenland-Insel Santorin: Bürgermeister ruft kurzzeitig Lockdown aus
Die Insel hat ihre Grenzen erreicht, vielleicht sogar schon überspannt. Jetzt mündete das in einer beispiellosen Ankündigung von Bürgermeister Panos Kavallaris. „Notfallmitteilung“, schrieb der Bürgermeister auf seiner Facebook-Seite. „Ein weiterer schwieriger Tag für unsere Stadt und unsere Insel. Mit der Ankunft von 17.000 Besucher von Kreuzfahrtschiffen!“ Die Lösung? Lockdown. „Bitte reduzieren Sie ihre Bewegungen!“, bat Kavallaris. Wenn die Touristenscharen über Santorin ziehen, sollten die Bewohnerinnen und Bewohner zu Hause bleiben.
Massentourismus auf Santorin: Ein untragbarer Zustand
17.000 Gäste an einem Tag. Komplette Überfüllung auf Santorin, wo gerade einmal etwas mehr als 15.000 Menschen leben. Aber deshalb ein Lockdown? Der Aufruf von Kavallaris entfachte direkt einen heftigen Aufschrei in Griechenland. Nur 15 Minuten später war der Post gelöscht. Aber da war der Screenshot in der griechischen Presse und die Diskussion entfacht: Schadet der Massentourismus der Insel? Wie kommt Santorin zu verträglichen Lösungen?
Erst vor Kurzem hatten die Verantwortlichen auf Santorin den Plan verkündet, die Menge der erlaubten Kreuzfahrtgäste pro Tag zu deckeln. Bislang hat das nicht geklappt, zum Leidwesen der Einheimischen. Proteste gegen Massentourismus, wie auf Mallorca, oder konkrete Pläne zur Beschränkung von Kreuzfahrten gab es in Griechenland bislang nicht. Die Stimmung scheint allerdings zu kippen. Die Zeitung Ta Nea schreibt: „Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Ankündigung in bester Absicht erfolgt ist, ist es offensichtlich, dass die Situation auf Santorin unerträglich ist.“
Die aktuellen Ereignisse auf Santorin werfen ein Schlaglicht auf die dringende Notwendigkeit, Lösungen für den Massentourismus zu finden. Die Belastung der lokalen Bevölkerung und der Natur ist enorm, und es ist an der Zeit, dass die Verantwortlichen in Griechenland und anderswo Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu verbessern. Der kurzfristige Lockdown auf Santorin könnte ein Weckruf sein, der die Dringlichkeit dieser Problematik unterstreicht.
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