Krise bei Thyssenkrupp: Zukunft der deutschen Autoindustrie in Gefahr?
Die Situation bei Thyssenkrupp spitzt sich weiter zu. Nach dem Rücktritt des Aufsichtsratschefs der Stahlsparte, Sigmar Gabriel, steht die Zukunft des Unternehmens auf der Kippe. Gabriel übte scharfe Kritik am Management und den Eigentümern des Mutterkonzerns und warnte vor den gravierenden Folgen für die deutsche Wirtschaft.
Gabriels scharfe Kritik
Sigmar Gabriel, ehemaliger Bundeswirtschaftsminister, bemängelte den schlechten Zeitpunkt für die Eskalation innerhalb des Unternehmens. „Der Wechsel findet in einer Phase statt, in der gigantische Großprojekte laufen. Wenn das schiefgeht, steht die deutsche Autoindustrie still“, so Gabriel. Er kritisierte insbesondere das gestörte Vertrauensverhältnis zum Vorstandschef von Thyssenkrupp, Miguel López, und dessen direkte Eingriffe in die Stahlsparte.
Ein gestörtes Vertrauensverhältnis
Gabriel warf López vor, ohne Absprache und Information direkt in die Stahlsparte eingegriffen zu haben, was die Arbeit des dortigen CEOs erheblich beeinträchtigt habe. „Herr López hat Zustände wie in einem Gulag herbeigeführt“, zitierte Gabriel Mitarbeiter des Unternehmens. Diese harsche Kritik zeigt die tiefen Gräben innerhalb der Führungsetage von Thyssenkrupp.
Finanzielle Schwierigkeiten
Ein weiterer Streitpunkt ist die finanzielle Ausstattung der Stahltochter. Gabriel betonte, dass die Stahlsparte für eine eigenständige Operation ausreichend finanziert sein müsse. López wolle jedoch nur Darlehen gewähren, und das nicht einmal in ausreichendem Maße. Dies führte bereits zum vierten Mal zum Scheitern der Verselbstständigung der Stahlsparte, da zwischen 1,5 Milliarden und 2,5 Milliarden Euro fehlten.
Management-Fehler über Jahre
Gabriel machte jahrelange Management-Fehler für die Krise der Stahlsparte verantwortlich. Dazu zählen der gescheiterte Versuch, ein Werk in Brasilien zu errichten, verpasste Chancen beim Zertifikate-Handel und aufgeschobene Struktur-Reformen. Diese Fehler haben das Unternehmen in eine prekäre Lage gebracht.
Reaktionen der Bundesregierung
Auch die Bundesregierung hat sich eingeschaltet. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mahnte die Konzernführung, Verantwortung zu übernehmen. „Wir erwarten, dass die Verantwortlichen zu ihren eigentlichen Aufgaben zurückfinden“, so ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums. Habeck forderte zudem, den ökologischen Umbau der Stahlsparte fortzuführen, der von Bund und Land mit rund zwei Milliarden Euro subventioniert wird.
Fazit
Die Zukunft von Thyssenkrupp und damit ein bedeutender Teil der deutschen Autoindustrie steht auf dem Spiel. Die internen Konflikte und finanziellen Schwierigkeiten müssen dringend gelöst werden, um eine stabile und zukunftsfähige Stahlproduktion in Deutschland zu gewährleisten. Es bleibt abzuwarten, ob die Verantwortlichen die notwendigen Schritte unternehmen werden, um die Krise zu bewältigen.
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