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10.12.2024
11:53 Uhr

Krise in der Automobilbranche: Leoni verlängert Kurzarbeit bis Frühjahr 2025

Krise in der Automobilbranche: Leoni verlängert Kurzarbeit bis Frühjahr 2025

Die deutsche Automobilzulieferindustrie befindet sich in einer tiefgreifenden Krise. Der Nürnberger Autozulieferer Leoni sieht sich gezwungen, die seit Juni 2024 bestehende Kurzarbeit am Standort Roth bis ins Frühjahr 2025 zu verlängern. Als Hauptgrund nennt das Unternehmen die europaweit dramatisch eingebrochene Nachfrage nach Elektrofahrzeugen.

Grüne Transformation führt zu massiven Verwerfungen

Die überhastete und ideologisch getriebene Transformation der deutschen Automobilindustrie hin zur Elektromobilität zeigt ihre verheerenden Folgen. Nicht nur Leoni, sondern zahlreiche namhafte Zulieferer kämpfen mit massiven Problemen. So kündigte Schaeffler bereits den Abbau von 4700 Arbeitsplätzen in Europa an, davon allein 2800 in Deutschland. Auch der Technologiekonzern Bosch reagiert mit Stellenstreichungen und Arbeitszeitverkürzungen für 10.000 Mitarbeiter.

Dramatische Situation am Standort Roth

Die Situation bei Leoni in Roth gestaltet sich besonders prekär. Von den rund 800 Beschäftigten ist etwa die Hälfte von Kurzarbeit betroffen. Waren zunächst nur Mitarbeiter in der Produktion und produktionsnahen Bereichen betroffen, wurde die Maßnahme im Oktober auch auf Verwaltungsangestellte ausgeweitet. Im Durchschnitt müssen die Mitarbeiter mit drei Kurzarbeitstagen pro Monat rechnen.

Die europaweit gesunkene Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zwingt uns, die Fertigung am Standort Roth anzupassen - insbesondere im Bereich der Ladekabel

Weitreichende Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft

Der Fall Leoni steht exemplarisch für die dramatische Entwicklung in der deutschen Automobilindustrie. Das Unternehmen hatte erst kürzlich angekündigt, in den nächsten zwei Jahren konzernweit 4500 Stellen abbauen zu wollen. Diese Entwicklung könnte fatale Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland haben.

Forderungen nach politischem Umdenken werden lauter

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zeigt sich besorgt über die Entwicklung. Auf einem Automobilgipfel in München wurden bereits verschiedene Forderungen gestellt, um die angeschlagene Branche zu stützen. Experten mahnen seit langem ein Umdenken in der deutschen Industriepolitik an. Die einseitige Fokussierung auf die Elektromobilität und die damit verbundene Vernachlässigung bewährter Antriebstechnologien könnte sich als fataler Fehler erweisen.

Die Entwicklungen bei Leoni verdeutlichen einmal mehr, dass die deutsche Automobilindustrie vor gewaltigen Herausforderungen steht. Es bleibt abzuwarten, ob die Politik die richtigen Lehren aus dieser Situation zieht und den Industriestandort Deutschland nicht noch weiter gefährdet.

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