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11.12.2023
10:55 Uhr

Krisenstimmung im Wohnungsbau: Jede zweite Baufirma klagt über Auftragsmangel

Krisenstimmung im Wohnungsbau: Jede zweite Baufirma klagt über Auftragsmangel

Die jüngsten Zahlen aus der Baubranche zeichnen ein düsteres Bild: Rund die Hälfte der Unternehmen klagt über einen Mangel an Aufträgen. Eine triste Entwicklung, die sich nun schon den achten Monat in Folge fortsetzt. Doch was sind die Gründe für diese Misere? Die Antwort ist eindeutig: Die hohen Bau- und Finanzierungskosten.

Stornierungen und Finanzierungsschwierigkeiten

Die Zahlen des Münchner ifo-Instituts sind alarmierend: Im November berichteten 49,1 Prozent der Unternehmen von einem Auftragsmangel, im Oktober waren es noch 48,7 Prozent. Darüber hinaus musste mehr als jedes fünfte Unternehmen Stornierungen von Aufträgen hinnehmen. Der Anteil lag im November bei 21,5 Prozent, fast genauso hoch wie im Vormonat (22,2 Prozent).

"Die hohen Baukosten und das aktuelle Zinsniveau lassen viele Bauherren verzweifeln", sagte der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Viele Projekte rechnen sich unter diesen Bedingungen schlicht nicht mehr und müssen zurückgestellt oder gestrichen werden."

Gefährliche Zeiten für die Branche

Die Situation wird für einige Unternehmen langsam gefährlich. Im November meldeten 11,1 Prozent der befragten Betriebe Finanzierungsschwierigkeiten, im Oktober waren es noch 9,9 Prozent. Zudem erreichte das Geschäftsklima mit minus 54,6 Punkten den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 1991. "Die Stimmung unter den befragten Betrieben bleibt eisig", kommentierte Wohlrabe die Entwicklung. "Besserung ist im Moment nicht in Sicht."

Arbeitsplatzverluste drohen

Die Baubranche rechnet erstmals seit vielen Jahren mit einem Verlust von Arbeitsplätzen. "Für 2024 erwarten wir einen deutlichen Rückgang um rund 30.000 Beschäftigte mit weiterem Abwärtspotenzial", warnte der Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), Wolfgang Schubert-Raab. Im vergangenen Jahrzehnt wurden 220.000 neue Jobs am Bau geschaffen. Doch im zu Ende gehenden Jahr dürfte die Zahl der Beschäftigten um fast 7.000 auf 920.000 sinken.

Die Zukunft der Baubranche

Der Nachfrageeinbruch im Wohnungsbau, verursacht durch die steigenden Zinsen, schreckt Investoren und private Häuslebauer ab. Dies drückt massiv auf den Umsatz und lässt die Zukunft der Branche düster erscheinen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Baubranche diese Krise bewältigen kann. Doch eines ist klar: Die aktuelle Lage ist ein deutliches Warnsignal für die Politik, die dringend handeln muss, um die Branche zu stabilisieren und Arbeitsplätze zu sichern.

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