Kritik an der Bundesregierung: Unternehmerin entsetzt über Habecks Aussagen
01. April 2024 - In einem aktuellen Interview mit der Berliner Zeitung äußerte sich die renommierte Unternehmerin Stefanie Hering in ungewöhnlich deutlichen Worten zu den jüngsten Äußerungen des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck. Ihre Reaktion auf seine Aussage, ein Betrieb ohne Aufträge müsse nicht Insolvenz anmelden, sondern könne einfach aufhören zu arbeiten, bringt die Unternehmerin zum Kopfschütteln: „Da bist du schon sprachlos“, so Hering.
Deutsche Wirtschaft unter Druck
Die Schöpferin einer weltweit bekannten Porzellan-Marke sieht die Lage der deutschen Unternehmen als „absolut kritisch“ an. Sie verweist auf die hohen Preise und die damit verbundenen Herausforderungen, die nicht nur ihr Unternehmen, sondern viele Betriebe in Deutschland belasten. Die Krisen der vergangenen Jahre, insbesondere die Finanzkrise und die Corona-Pandemie, hätten bereits ihre Spuren hinterlassen.
Während der Pandemie habe Hering die Digitalisierung ihres Unternehmens vorangetrieben und staatliche Fördertöpfe genutzt, was ihr Unternehmen letztendlich rettete. Doch die aktuelle Wirtschaftspolitik der Bundesregierung, die sich in der Energiekrise, den gestörten Lieferketten und den steigenden Entsorgungskosten manifestiert, setzt den Unternehmen weiter zu. Die daraus resultierenden Preissteigerungen von bis zu 15 Prozent jährlich machen es den Betrieben schwer, wettbewerbsfähig zu bleiben.
Deutschland im internationalen Vergleich
Stefanie Hering sieht sich gezwungen, ihre Vertriebsstrategie zu ändern und richtet ihren Blick verstärkt auf den amerikanischen Markt. Sie stellt fest, dass die Produktionskosten in Deutschland im internationalen Vergleich zu hoch sind und verweist auf die niedrigeren Energiepreise in Frankreich. Trotz dieser Herausforderungen setzt Hering auf die Qualität und Ausbildung "Made in Germany".
Tradition trifft auf Moderne
Die Unternehmerin betont die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der Porzellan-Manufaktur Reichenbach in Thüringen, mit der sie eng zusammenarbeitet. Ein glücklicher Zufall während der Corona-Krise, als Geschirr von Reichenbach in dem Oscar-prämierten Film „Parasite“ zu sehen war, brachte unerwartete Aufträge und half beiden Unternehmen durch schwierige Zeiten.
Die Erfolgsgeschichte von Hering ist beispielhaft für das Potential deutscher Unternehmen. Sie zeigt, dass trotz aller Widrigkeiten und einer oft kritikwürdigen Wirtschaftspolitik, deutsche Unternehmer mit Kreativität, Qualität und einer starken Marke international erfolgreich sein können.
Ein Appell für wirtschaftlichen Pragmatismus
Statt Resignation fordert Hering eine pragmatische Herangehensweise an die aktuellen Probleme: „Wir müssen mal aus dem Land der Tränen rauskommen, mit dem Jammern aufhören, den Hintern zusammenklemmen und sagen: Los, weiter geht’s!“
Die Aussagen von Stefanie Hering sind ein klares Zeugnis der Frustration, die viele Unternehmer in Deutschland angesichts der aktuellen politischen Entscheidungen empfinden. Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung die Sorgen der Wirtschaft ernst nimmt und mit praktikablen Lösungen auf die drängenden Probleme reagiert.
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