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29.11.2024
13:45 Uhr

Kritische Infrastruktur in Gefahr: UN-Organisation warnt vor zunehmenden Schäden an Unterseekabeln

Kritische Infrastruktur in Gefahr: UN-Organisation warnt vor zunehmenden Schäden an Unterseekabeln

Die besorgniserregende Häufigkeit von Schäden an Unterseekabeln hat die UN-Telekom-Organisation ITU dazu veranlasst, ein internationales Beratungsgremium ins Leben zu rufen. Angesichts von jährlich 150 bis 200 Schadensfällen an der kritischen Kommunikationsinfrastruktur scheint dieser Schritt längst überfällig.

Massive Abhängigkeit von Unterseekabeln

Die Bedeutung der etwa 500 weltweit verlegten Unterseekabel für die globale Kommunikation kann kaum überschätzt werden. Durch diese Lebensadern der digitalen Welt fließen nicht weniger als 99 Prozent aller internationalen Daten. Der stellvertretende ITU-Generalsekretär Tomas Lamanauskas betonte in Genf die Dringlichkeit der Situation: Im Durchschnitt müssten wöchentlich drei Reparaturen an den Kabeln durchgeführt werden.

Gefährdung durch Unfälle und mögliche Sabotage

Während etwa 80 Prozent der Schäden auf Unfälle, insbesondere durch Schiffsanker, zurückzuführen seien, mehren sich die Anzeichen für gezielte Sabotageakte. Der jüngste Vorfall in der Ostsee, bei dem ein Glasfaserkabel zwischen Deutschland, Litauen, Schweden und Finnland beschädigt wurde, verdeutlicht die zunehmende Verwundbarkeit dieser kritischen Infrastruktur.

Politische Dimension der Kabelschäden

Besonders alarmierend erscheint die Tatsache, dass selbst Verteidigungsminister Boris Pistorius im Fall des beschädigten Ostsee-Kabels von möglicher Sabotage spricht. Dies wirft ein Schlaglicht auf die sicherheitspolitische Dimension der Unterwasser-Infrastruktur.

Die zunehmenden Vorfälle an kritischer Infrastruktur zeigen einmal mehr die Verwundbarkeit unserer vernetzten Gesellschaft. Es wird höchste Zeit, dass die Bundesregierung endlich ein schlüssiges Konzept zum Schutz dieser lebenswichtigen Einrichtungen vorlegt.

Maßnahmen zum verbesserten Schutz

Das neu gegründete internationale Beratungsgremium soll Länder dabei unterstützen:

  • Effektive Schutzmaßnahmen für Unterseekabel zu entwickeln
  • Effiziente Lizenzvergabeverfahren zu etablieren
  • Die Bedeutung von Unterseekabeln in maritimen Diskussionen zu verankern

Mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 25 Jahren stellt sich zudem die Frage nach der langfristigen Wartung und Erneuerung dieser kritischen Infrastruktur. Naturkatastrophen, wie der Vulkanausbruch vor Tonga 2022, der zu wochenlangen Kommunikationsausfällen führte, verdeutlichen die Notwendigkeit redundanter Systeme.

Dringender Handlungsbedarf

Die aktuelle Situation macht deutlich, dass der Schutz kritischer Infrastruktur deutlich verstärkt werden muss. Während sich die Ampel-Regierung in ideologischen Debatten verliert, bleiben konkrete Maßnahmen zur Absicherung lebenswichtiger Kommunikationswege auf der Strecke. Eine Neuausrichtung der Sicherheitspolitik erscheint dringend geboten.

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