Mahle-CEO Arnd Franz warnt vor Fehlern bei den CO2-Zielen der EU
In einem aktuellen Interview mit der Automobilwoche äußerte sich Mahle-CEO Arnd Franz kritisch zu den derzeitigen CO2-Zielen der Europäischen Union. Er betonte, dass eine schnelle Überarbeitung der Ziele notwendig sei, um einen noch größeren Stellenabbau zu verhindern.
Europa auf dem falschen Weg?
Franz erklärte, dass die derzeitige Politik der EU, die ein striktes Aus für Verbrennungsmotoren bis 2035 vorsieht, die Wettbewerbsfähigkeit Europas stark beeinträchtigen könnte. "Europa würde einen großen Fehler machen, wenn es bei den heutigen Plänen bliebe", so Franz. Er warnte davor, dass Unternehmen gezwungen sein könnten, ihre Kompetenzen in andere Regionen wie China oder die USA zu verlagern, was zu weiteren Werksschließungen und Arbeitsplatzverlusten in Europa führen könnte.
Mahle in der Transformation
Wie viele andere Zulieferer befindet sich auch Mahle in einer schwierigen Umbau-Phase. Franz betonte, dass das Unternehmen nicht alles auf eine Karte gesetzt habe und mehrere technologische Pfade verfolge. "Der Wettbewerb zwischen batterieelektrischem Antrieb, Brennstoffzelle oder nachhaltigem Verbrenner, wie dem Wasserstoffmotor, ist der richtige Weg", sagte er.
Herausforderungen und Chancen
Franz wies darauf hin, dass Mahle in den vergangenen Jahren gelernt habe, Krisen zu managen. Mit der Strategie "MAHLE 2030+" sieht er das Unternehmen gut gerüstet. Dennoch sei das Umfeld derzeit von hohen Belastungen geprägt. Neben der Inflation und politischen Regulierungen seien auch strukturelle Probleme in Deutschland, wie überbordende Bürokratie und mangelhafte Infrastruktur, große Herausforderungen.
Marktprognosen und Zukunftsaussichten
Franz äußerte sich auch zu den Markt- und Umsatzprognosen für das Unternehmen. Aufgrund rückläufiger Kundenabrufe habe Mahle seine Prognosen mehrfach nach unten korrigieren müssen. Für 2024 erwartet er kein Wachstum, sondern eher einen leicht rückläufigen Umsatz. Auch 2025 sieht er als ein anspruchsvolles Jahr, da die schärferen CO2-Emissionsvorschriften den Markt weiterhin beeinflussen werden.
Fokus auf Asien
Während die Aussichten in Europa düster erscheinen, sieht Franz große Wachstumschancen in Asien. Mahle plant, seine Präsenz in China, Japan und Indien weiter auszubauen. "Wir haben eine klare Strategie in Richtung chinesische, aber auch Richtung japanische OEMs", erklärte er. Mahle werde weiterhin in sein Produktions- und Entwicklungsnetzwerk in Asien investieren, um dort wettbewerbsfähig zu bleiben.
Forderung nach Klarheit
Franz forderte eine Überprüfung der CO2-Ziele spätestens bis 2025/2026, um Klarheit für die Zukunft zu schaffen. "Das ist der 'Point of no Return'", sagte er. Ohne eine Anpassung der Ziele sieht er die Gefahr, dass Europa seine Wettbewerbsfähigkeit verliert und weitere Arbeitsplätze abgebaut werden müssen.
Die Aussagen von Arnd Franz verdeutlichen die dringende Notwendigkeit einer Überarbeitung der CO2-Ziele der EU, um die Zukunft der europäischen Automobilindustrie und die Arbeitsplätze in der Region zu sichern.
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