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31.07.2024
08:16 Uhr

Marktbericht: Microsoft kann DAX-Anleger nicht schocken

Marktbericht: Microsoft kann DAX-Anleger nicht schocken

Der DAX konnte zur Wochenmitte an seine jüngsten Kursgewinne anknüpfen. Die Märkte scheinen die enttäuschenden Quartalszahlen von Microsoft besser zu verkraften als zuletzt noch bei Tesla und Google.

DAX startet mit Kursgewinnen

Der DAX ist mit Kursgewinnen in den Handel zur Wochenmitte gestartet. Kurz nach Handelseröffnung auf XETRA ging es für die deutschen Standardwerte um bis zu 0,8 Prozent auf 18.564 Punkte nach oben - und das trotz enttäuschender Quartalszahlen des Technologiegiganten Microsoft. Der US-Konzern hatte am Abend nach US-Börsenschluss abermals Sorgen genährt, dass die KI-Rally zu weit gelaufen sein könnte.

Tech-Anleger plötzlich ganz gelassen?

Doch es scheint, als ob die Märkte resilienter gegenüber schlechten Nachrichten aus dem Technologiesektor geworden sind. Während es nach den mit Enttäuschung aufgenommenen Zahlen von Tesla und Alphabet noch zu einem Ausverkauf bei Tech-Werten kam, bleiben die Anleger nach den Microsoft-Zahlen gelassen. Das dürfte in erster Linie an den guten Zahlen des Chip-Herstellers AMD liegen, der ebenfalls nachbörslich seine Bücher öffnete. AMD hat den Märkten mit der Nachricht einer robusten Nachfrage nach schnellen KI-Chips quasi eine "Beruhigungspille" verabreicht, erklärt Robert Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets.

DAX weiter im Abwärtstrendkanal

Auch wenn der DAX heute im frühen Handel weiter zulegen konnte: Aus technischer Sicht ist das deutsche Börsenbarometer dennoch angeschlagen. Schließlich ist es immer noch in seinem Abwärtstrendkanal gefangen. Erst ein Anstieg über die obere Trendkanallinie bei 18.572 Zählern würde dem DAX zu neuer Aufwärtsdynamik verhelfen.

Fed-Entscheid: Anleger hoffen auf Zinssenkungssignale

Mit Spannung warten Investoren nun auf Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell: Die US-Notenbank fällt heute ihren Zinsentscheid. Die Märkte gehen davon aus, dass die Fed die Zinsen unverändert lässt, aber Hinweise auf baldige Zinssenkungen geben könnte. Die meisten Anleger und Experten rechnen mittlerweile fest mit einer Zinswende im September. "Die US-Notenbank Fed sollte heute besser konkrete Hinweise auf eine Senkung der Leitzinsen im September geben, sonst könnte es am Aktienmarkt richtig ungemütlich werden", betont Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

Gold wieder komfortabel über 2.420 Dollar

Nach den jüngsten Verlusten liegt der Goldpreis nun wieder komfortabel über der Marke von 2.400 Dollar. Die Feinunze Gold kostet am Morgen 2.420 Dollar und damit 0,4 Prozent mehr. Diese Entwicklung zeigt einmal mehr die Stabilität und Attraktivität von Edelmetallen in unsicheren Zeiten.

Ölpreise springen hoch

Die geopolitischen Spannungen nach dem israelischen Vergeltungsschlag für einen Hisbollah-Angriff treiben die Ölpreise zur Wochenmitte wieder höher. Rohöl der Nordseesorte Brent verteuert sich um 2,0 Prozent auf 79,59 Dollar je Barrel (159 Liter).

Weitere Unternehmensnachrichten

  • Airbus: Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus ist angesichts von Lieferproblemen und Sonderkosten im zweiten Quartal weiter unter Druck geblieben. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern rutschte um mehr als die Hälfte ab auf 814 Millionen Euro. Unter dem Strich stand für Airbus noch ein Gewinn von 230 Millionen Euro. Das waren fast 80 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
  • Fresenius: Die Geschäfte des Medizinkonzerns und Krankenhausbetreibers Fresenius laufen weiterhin rund. Für das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen etwas zuversichtlicher und peilt beim Gewinnziel für das Gesamtjahr 2024 die obere Hälfte der Spanne an. Im zweiten Quartal entfiel auf die Aktionäre ein bereinigter Nettogewinn von 457 Millionen Euro - ein währungsbereinigtes Plus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
  • Siemens Healthineers: Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hat sein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im dritten Geschäftsquartal um neun Prozent auf 825 Millionen Euro gesteigert. Nach Steuern verdiente der Konkurrent der niederländischen Philips mit 472 Millionen Euro fünf Prozent mehr. Analysten hatten sich allerdings etwas mehr erhofft.

Die Märkte bleiben also in Bewegung, und es bleibt abzuwarten, wie die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen die Börsen weiter beeinflussen werden.

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