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11.11.2024
18:44 Uhr

Medienversagen bei Berichterstattung über Ausschreitungen in Amsterdam

Medienversagen bei Berichterstattung über Ausschreitungen in Amsterdam

Die Berichterstattung über die gewalttätigen Auseinandersetzungen rund um das Champions-League-Spiel zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv sorgt für heftige Kritik. Zahlreiche deutsche Medien hätten ein verzerrtes und unvollständiges Bild der Ereignisse gezeichnet, wie sich nun herausstellt.

Vorgeschichte der Gewalteskalation verschwiegen

Entgegen der ursprünglichen Darstellung in vielen Medienberichten seien die Ausschreitungen keineswegs unvermittelt erfolgt. Der Amsterdamer Polizeichef Peter Holla habe bereits frühzeitig auf eine problematische Vorgeschichte hingewiesen. Demnach hätten Anhänger von Maccabi Tel Aviv bereits im Vorfeld des Spiels für erhebliche Provokationen gesorgt.

Dokumentierte Übergriffe israelischer Fans

  • Abreißen und Verbrennen palästinensischer Fahnen
  • Tätliche Angriffe auf mindestens ein Taxi
  • Verhöhnende Sprechchöre über getötete Kinder in Gaza
  • Hassparolen wie "Tod den Arabern"

Irreführende Bildberichterstattung

Besonders kritisch sei der Umgang mit Videomaterial der Fotografin Annet de Graaf zu bewerten. Namhafte deutsche Medien wie die ARD-Tagesschau, Zeit Online und die FAZ hätten das Material fälschlicherweise als Beleg für Angriffe auf israelische Fans präsentiert. Tatsächlich zeige das Video jedoch genau das Gegenteil - nämlich Übergriffe von Maccabi-Fans auf andere Personen.

Die unkritische Übernahme ungeprüfter Bilder und deren anhaltende Verbreitung trotz Richtigstellung durch die Urheberin werfe ein bezeichnendes Licht auf die journalistische Sorgfaltspflicht deutscher Medien.

Mangelnde Ausgewogenheit in der Berichterstattung

Die einseitige Darstellung der Ereignisse füge sich in ein besorgniserregendes Muster der deutschen Medienlandschaft ein. Statt einer differenzierten Betrachtung der Geschehnisse, bei denen es nachweislich zu Gewaltexzessen von beiden Seiten gekommen sei, hätten viele Redaktionen eine stark vereinfachende Opfer-Täter-Darstellung gewählt.

Diese Form der selektiven Berichterstattung könnte das ohnehin schon angeschlagene Vertrauen in die Medien weiter beschädigen. Es entstehe der Eindruck, dass bestimmte Aspekte der Realität systematisch ausgeblendet würden - sei es aus ideologischen Gründen oder aus falsch verstandener politischer Korrektheit.

Konsequenzen für die Glaubwürdigkeit

Während die ARD-Tagesschau mittlerweile eine teilweise Korrektur ihrer Berichterstattung vorgenommen habe, würden andere Medien wie die Bild-Zeitung weiterhin an der irreführenden Darstellung festhalten. Diese mangelnde Bereitschaft zur Selbstkorrektur dürfte das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Berichterstattung deutscher Medien weiter erschüttern.

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