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25.07.2024
10:34 Uhr

Mieten in Berlin steigen rasant - Wohnungsnot verschärft sich

Mieten in Berlin steigen rasant - Wohnungsnot verschärft sich

Die Mieten in Berlin sind seit Jahresbeginn um alarmierende 11 Prozent gestiegen, wie eine aktuelle Analyse des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL) zeigt. Diese Entwicklung verdeutlicht die anhaltende Wohnungsnot in der Hauptstadt und den damit verbundenen Druck auf die Mietpreise.

Stagnierender Wohnungsbau als Hauptursache

Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist der stockende Wohnungsbau. Sören Gröbel, JLL-Research-Experte für Wohnimmobilien, betonte, dass die politischen Bemühungen zur Förderung des Neubaus und die Einführung des geplanten Gebäudetyps E zum einfacheren Wohnungsbau erst verzögert Wirkung zeigen dürften. „Von der Angebotsseite dürfte daher der Druck auf die Mietpreise auch mittelfristig ungebrochen hoch sein“, so Gröbel.

Metropolen im Vergleich

In den acht Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig sind die Angebotsmieten im ersten Halbjahr im Schnitt um 6,3 Prozent gestiegen. Besonders in Berlin war der Zuwachs mit 11,4 Prozent am höchsten, gefolgt von Leipzig mit 9,8 Prozent und Frankfurt mit 9,4 Prozent. Köln verzeichnete hingegen nur einen minimalen Anstieg von 1,4 Prozent.

Starker Anstieg in kreisfreien Städten

Abseits der großen Städte beschleunigt sich das Mietpreiswachstum weiter. In den kreisfreien Städten wuchsen die Angebotsmieten im ersten Halbjahr 2024 um durchschnittlich 8,3 Prozent, deutlich mehr als die 4,8 Prozent des zweiten Halbjahres 2023. In den Landkreisen lag das Plus bei 5,6 Prozent.

Sinkende Kaufpreise als Gegentrend

Während die Mieten steigen, gehen die Kaufpreise für Wohneigentum in den Großstädten weiter zurück. Im ersten Halbjahr fielen die Preise für Neubau- und Bestandsobjekte um 3,6 Prozent. Besonders in Frankfurt war der Rückgang mit 6,5 Prozent am stärksten, während in Hamburg die Preise kaum sanken.

Einfluss der Finanzierungszinsen

Die stark gestiegenen Mietpreise haben das Verhältnis zwischen Miet- und Kaufkosten zugunsten der Kaufkosten verschoben, was durch höhere Löhne und Preiskorrekturen begünstigt wurde. Dennoch sei eine schnelle Erholung der Preise nicht in Sicht. „Angesichts der zuletzt wieder gestiegenen Finanzierungszinsen ist nur mit einer langsamen Belebung des Marktes für Eigentumswohnungen zu rechnen“, bemerkte JLL.

Politische Implikationen

Diese Entwicklungen werfen erneut ein Schlaglicht auf die verfehlte Wohnungspolitik der aktuellen Bundesregierung. Trotz zahlreicher Versprechungen und Initiativen scheint die Wohnungsnot weiter zuzunehmen, während die Bürger immer tiefer in die Tasche greifen müssen. Es bleibt abzuwarten, ob die geplanten Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus tatsächlich die erhoffte Entlastung bringen werden.

Insgesamt zeigt sich, dass die deutsche Wohnungsmarktpolitik dringend einer Reform bedarf, um den steigenden Mietpreisen und dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum entgegenzuwirken. Andernfalls droht eine weitere Verschärfung der sozialen Ungleichheit und eine zunehmende Belastung der Bürger.

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