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01.10.2024
07:22 Uhr

Neue Regelungen für Autoreifen ab Oktober: Sicherheit geht vor

Neue Regelungen für Autoreifen ab Oktober: Sicherheit geht vor

Ab dem 1. Oktober 2024 treten in Deutschland neue Vorschriften für Autoreifen bei winterlichen Straßenverhältnissen in Kraft. Diese Änderungen betreffen insbesondere die Kennzeichnung der Reifen und sollen die Sicherheit auf den Straßen erhöhen. Wer sich nicht an die neuen Regeln hält, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.

Alpine-Symbol wird Pflicht

Autofahrer müssen ab sofort darauf achten, dass ihre Winterreifen mit dem sogenannten Alpine-Symbol, einem kleinen Berggipfel mit einer Schneeflocke, gekennzeichnet sind. Reifen, die lediglich das M+S-Symbol (Matsch und Schnee) tragen, sind nicht mehr zulässig. Diese älteren Reifen dürfen bei winterlichen Bedingungen nicht mehr verwendet werden. Wer dennoch mit solchen Reifen unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld von 60 Euro und einen Punkt in Flensburg.

Warum das Alpine-Symbol?

Reifen mit dem M+S-Symbol unterliegen keinen genormten Prüfkriterien. Es genügte bereits ein etwas dickeres Profil, um diese Kennzeichnung zu erhalten. Bei den neuen Reifen mit Alpine-Symbol hingegen gibt es standardisierte Verfahren, die unter anderem das Brems- und Beschleunigungsverhalten sowie die Gummieigenschaften prüfen. Diese strengen Tests sollen sicherstellen, dass die Reifen auch bei schwierigen winterlichen Bedingungen zuverlässig funktionieren.

Ältere Reifen ersetzen

Thomas Müther vom ADAC Nordrhein weist darauf hin, dass Reifen ohne Alpine-Symbol mindestens sieben Jahre alt sind und ohnehin ersetzt werden sollten. "ADAC-Tests haben ergeben, dass die Wintereigenschaften nach sechs Jahren merklich nachlassen. Spätestens nach acht Jahren sollten Winterreifen ersetzt werden", so Müther. Autofahrer, die mit solchen Reifen unterwegs sind, fahren rechtlich gesehen mit Sommerreifen und stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.

Strafen für Fahrzeughalter

Besonders wichtig ist, dass neben dem Fahrer auch der Halter des Fahrzeugs bestraft werden kann, sofern beide nicht die gleiche Person sind. Dem Halter drohen 75 Euro Strafe und ein Punkt in Flensburg. Zudem kann die Kaskoversicherung bei einem Unfall ihre Leistungen wegen grober Fahrlässigkeit erheblich kürzen.

Profiltiefe regelmäßig überprüfen

Auch bei Reifen mit Alpine-Symbol sollte die Profiltiefe regelmäßig überprüft werden. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern. Der ADAC empfiehlt jedoch aus Sicherheitsgründen eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern. Ein einfacher Trick zur Überprüfung ist die Verwendung einer Zwei-Euro-Münze: Der silberne Rand der Münze ist genau vier Millimeter breit. Verschwindet der Rand im Profil, ist die Profiltiefe ausreichend.

Situative Winterreifenpflicht

In Deutschland gibt es keine allgemein vorgeschriebene Zeit für den Reifenwechsel. Die Straßenverkehrsordnung schreibt lediglich vor, dass die Ausrüstung an die Wetterverhältnisse anzupassen ist. Diese situative Winterreifenpflicht gilt bei Schnee, Eis und Reifglätte. Die Faustregel "von Oktober bis Ostern" hat sich jedoch bewährt, da es bereits Anfang Oktober zu plötzlichen Kälteeinbrüchen kommen kann.

Die neuen Regelungen sollen die Sicherheit auf den Straßen erhöhen und Unfälle in der kalten Jahreszeit reduzieren. Autofahrer sollten die Vorschriften ernst nehmen und ihre Reifen rechtzeitig überprüfen und gegebenenfalls ersetzen.

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