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01.10.2024
06:32 Uhr

Paris: Drastische Parkgebühren für SUVs und schwere Autos – Ein Schritt zur Verkehrswende

Paris: Drastische Parkgebühren für SUVs und schwere Autos – Ein Schritt zur Verkehrswende

Paris-Besucher aufgepasst: Ab Oktober gelten in der Stadt der Liebe horrende Parkgebühren für SUVs und schwere Autos. Die erhöhten Gebühren sind Teil einer von der rot-grünen Stadtregierung angestrebten Verkehrswende.

Neue Parkgebühren als Kampfansage an SUV-Fahrer

Für Besucher von Paris greifen ab Anfang Oktober drastisch erhöhte Parktarife für schwere Autos. Eine Stunde Parken im Zentrum kostet für schwere SUVs und andere gewichtige Karossen nun 18 Euro, für sechs Stunden werden gar 225 Euro fällig. Außerhalb des Zentrums liegen die Tarife etwas niedriger. Einwohner der Hauptstadt, Handwerker oder Behinderte etwa sind von der Regelung ausgenommen.

Bürgerbefragung mit geringer Beteiligung

Bei einer Bürgerbefragung, an der sich nur knapp sechs Prozent der Stimmberechtigten beteiligten, hatten sich Anfang Februar 54,5 Prozent für die Erhöhung der Parkgebühren ausgesprochen. Greifen soll der Tarif für Verbrenner- und Hybridmodelle mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen und Elektromodelle ab zwei Tonnen Gewicht. Für private Parkhäuser gilt die Regelung nicht.

Argumente der Stadtverwaltung

Die schweren Wagen sorgten für eine erhöhte Umweltverschmutzung, beanspruchten viel öffentlichen Raum und gefährdeten die Verkehrssicherheit, argumentiert die Stadt. Die Überwachung der neuen Regelung ist relativ einfach. Das bezahlte Parken wird in Paris seit einiger Zeit mit Videowagen kontrolliert, die die Kennzeichen der abgestellten Autos erfassen. Wer parkt, muss am Parkautomaten zuvor sein Kennzeichen eingeben. Beim automatischen Abgleich der Kennzeichen hat die Stadt Zugriff auf die Halter- und Fahrzeugdaten und weiß daher, in welche Gewichtsklasse die abgestellten Wagen fallen.

Verkehrswende gegen Widerstände

Mit der Bürgerbefragung holte Bürgermeisterin Anne Hidalgo sich Rückendeckung für einen weiteren Schritt der Verkehrswende, die sie mit der rot-grünen Stadtregierung auch gegen Widerstände vorantreibt. Schon vor Jahren ließ sie etliche Uferstraßen an der Seine für Autos sperren und machte sie für Fußgänger zugänglich. Das Radwegenetz in Paris wächst, wofür die Zahl der Autofahrspuren und Parkplätze reduziert wird. Neue Grünflächen werden angelegt und im Stadtgebiet wurde fast überall Tempo 30 eingeführt. Vor gut einem Jahr endete auch der E-Scooterverleih in Paris, nachdem sich bei einer Bürgerbefragung eine Mehrheit gegen die Roller ausgesprochen hatte.

Weitere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung

Und ab Anfang Oktober setzt die Bürgermeisterin trotz Protesten selbst vom Verkehrsminister eine weitere Maßnahme um, die so manchen Autofahrer aufregt. Auf der Stadtautobahn, der stark befahrenen „Périphérique“, wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 70 auf Tempo 50 abgesenkt. Das soll unter anderem weniger Lärm bedeuten für die vielen Anlieger der Schnellstraße. Allerdings liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Ringautobahn in Stoßzeiten deutlich unter 50 Kilometern pro Stunde.

Die Maßnahmen der Pariser Stadtregierung zeigen einmal mehr, wie stark politische Entscheidungen in das tägliche Leben der Bürger eingreifen können. Während die rot-grüne Koalition ihre Verkehrswende vorantreibt, bleibt abzuwarten, ob diese Schritte tatsächlich die gewünschten Effekte erzielen oder ob sie lediglich die Lebensqualität der Autofahrer weiter einschränken.

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