
Porsche in der Krise: Gewinneinbruch und düstere Prognosen erschüttern Traditionshersteller
Die Erfolgsgeschichte des Stuttgarter Sportwagenbauers Porsche erfährt derzeit einen dramatischen Einbruch. Die jüngsten Quartalszahlen offenbaren eine besorgniserregende Entwicklung, die das Management zu einer deutlichen Korrektur der Jahresprognose zwingt. Der einstige Vorzeigekonzern der deutschen Automobilindustrie sieht sich mit multiplen Herausforderungen konfrontiert, die das Geschäftsmodell in seinen Grundfesten erschüttern.
Dramatischer Gewinneinbruch im ersten Quartal
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Das Betriebsergebnis ist im ersten Quartal 2024 um erschreckende 40,6 Prozent auf 760 Millionen Euro eingebrochen. Der Umsatz schrumpfte ebenfalls, wenn auch moderater, um 1,7 Prozent auf 8,86 Milliarden Euro. Diese Entwicklung zeigt eindrucksvoll, wie selbst Premium-Hersteller unter der aktuellen Wirtschaftspolitik und den globalen Verwerfungen leiden.
China-Schwäche und E-Auto-Flaute belasten das Geschäft
Besonders der chinesische Markt, einst Wachstumsmotor und Gewinnbringer, entwickelt sich zunehmend zur Achillesferse des Unternehmens. Die schwache Nachfrage zwingt Porsche dazu, sein Angebot im Reich der Mitte drastisch zu reduzieren. Auch die verhaltene Nachfrage nach Elektrofahrzeugen macht dem Sportwagenbauer zu schaffen - ein deutliches Zeichen dafür, dass die von der Politik forcierte Elektromobilität nicht den erhofften Anklang bei den Kunden findet.
Prognose-Schock für Anleger
Die Konzernführung sah sich gezwungen, ihre bisherigen optimistischen Erwartungen deutlich nach unten zu korrigieren. Statt der ursprünglich anvisierten 39 bis 40 Milliarden Euro Umsatz rechnet man nun nur noch mit 37 bis 38 Milliarden Euro. Noch dramatischer fällt die Korrektur bei der operativen Umsatzrendite aus, die nun auf 6,5 bis 8,5 Prozent geschätzt wird - ein regelrechter Absturz im Vergleich zur vorherigen Prognose.
Kostenfalle Batterieproduktion
Ein weiterer Kostentreiber ist die Neuausrichtung bei der Batterieproduktion. Die Tochtergesellschaft Cellforce verschlingt mehr Ressourcen als geplant, wodurch sich die erwarteten Mehrkosten von 0,8 auf 1,3 Milliarden Euro erhöhen. Diese Entwicklung zeigt exemplarisch, wie kostspielig und riskant der erzwungene Umstieg auf die Elektromobilität für traditionelle Automobilhersteller ist.
Ausblick bleibt herausfordernd
Finanzvorstand Jochen Breckner gibt sich kämpferisch, räumt aber ein, dass die makroökonomische Lage herausfordernd bleiben wird. Die Kombination aus US-Importzöllen, schwächelndem China-Geschäft und der kostenintensiven Transformation zur E-Mobilität stellt Porsche vor eine Zerreißprobe, die symptomatisch für die gesamte deutsche Automobilindustrie steht.
Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie dringend die deutsche Wirtschaft eine Politik benötigt, die Rahmenbedingungen schafft, unter denen traditionelle Industrieunternehmen auch in Zukunft erfolgreich agieren können. Die einseitige Fokussierung auf Elektromobilität und die zunehmenden regulatorischen Hürden scheinen dabei mehr Probleme zu schaffen als zu lösen.

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