
Risse in der Union: CDU-Politiker rebellieren gegen Merz' Billionen-Schuldenplan
Die Einigkeit in der CDU bröckelt. Nach der scheinbar geschlossenen Zustimmung der Unionsfraktion zu Friedrich Merz' umstrittenem Schuldenpaket formiert sich nun der erste ernsthafte Widerstand. Mit Mario Czaja, dem ehemaligen CDU-Generalsekretär, und dem Bundestagsabgeordneten Jens Koeppen haben bereits zwei prominente Unionspolitiker angekündigt, gegen das geplante Sondervermögen zu stimmen.
Generationengerechtigkeit als Stolperstein
Besonders brisant: Der frühere CDU-Generalsekretär Mario Czaja kritisiert das von seinem Parteichef Merz mitentwickelte Vorhaben als "nicht generationengerecht". In einem Interview mit "The Pioneer" machte er unmissverständlich klar, dass er der geplanten Grundgesetzänderung seine Stimme verweigern werde. Diese Haltung habe er bereits gegenüber seiner Fraktion deutlich kommuniziert.
Massive Neuverschuldung unter konservativer Führung
Der von Merz mit SPD und Grünen ausgehandelte Plan sieht eine historische Neuverschuldung von 500 Milliarden Euro vor. Davon sollen allein 100 Milliarden Euro in den Klimaschutz fließen - eine Entwicklung, die viele konservative Wähler mit Sorge betrachten. Die geplante Verankerung der Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz dürfte diese Bedenken noch verstärken.
Rebellische Abweichler mit klarem Profil
Interessanterweise zeigen beide Abweichler ein konsistentes Abstimmungsverhalten: Sowohl Czaja als auch Koeppen gehörten zu den wenigen Unionspolitikern, die sich gegen die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine aussprachen. Koeppen begründet seine Ablehnung des Sondervermögens vor allem mit seiner skeptischen Haltung gegenüber "kopflosen Kriegs-Investitionen" und weiterer Aufrüstung in Europa.
Politisches Nachspiel nicht ausgeschlossen
Dass beide Abgeordnete in der kommenden Legislaturperiode nicht mehr dem Bundestag angehören werden, verleiht ihrer Position zusätzliches Gewicht. Sie haben nichts mehr zu verlieren und können ihre Überzeugungen ohne Rücksicht auf parteiinterne Karriereaussichten vertreten. Besonders bitter für die CDU-Führung: Mit Czaja rebelliert ausgerechnet ein ehemaliger Generalsekretär gegen die Parteilinie.
Die Abstimmung über das umstrittene Vorhaben steht bereits am kommenden Dienstag an. Auch wenn der Widerstand von Czaja und Koeppen vermutlich nicht ausreichen wird, um das Projekt zu Fall zu bringen, zeigen die Risse in der Union deutlich: Der von Merz eingeschlagene Kurs der massiven Neuverschuldung und klimapolitischen Anbiederung an Rot-Grün stößt in den eigenen Reihen auf wachsenden Widerstand.

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