Russlands Verluste vor Pokrowsk: Ein Zeichen für die Zähigkeit des Ukraine-Krieges
Die jüngsten Berichte über die massiven Verluste der russischen Streitkräfte vor Pokrowsk werfen ein Schlaglicht auf die unverminderte Härte des Ukraine-Krieges. Laut dem Magazin Forbes hat die russische Invasionsarmee an einem einzigen Tag fast 200 Fahrzeuge verloren. Analysten bezweifeln jedoch, dass dies die Offensivbemühungen der russischen Armee nachhaltig beeinträchtigen wird.
Ein Krieg der Zermürbung
Wie schon zuvor in Awdijiwka zeigt sich auch in Pokrowsk die Zähigkeit dieses Krieges. Russland setzt weiterhin auf die schiere Masse an Soldaten und Material, um seine Ziele zu erreichen. Ein ukrainischer Artillerist beschreibt die russische Taktik als ein „Einsickern wie Wasser“, bei dem die Russen jede Schwachstelle ausnutzen, um weiter vorzudringen. Diese Strategie führt zu hohen Verlusten auf beiden Seiten, doch die russische Führung scheint fest entschlossen, ihre Offensive fortzusetzen.
Hohe Verluste auf beiden Seiten
Die Verluste der russischen Armee sind erschreckend: Innerhalb von 24 Stunden wurden mehr als 180 beschädigte, zerstörte und zurückgelassene Fahrzeuge gezählt. Im Vergleich dazu sind die Verluste der ukrainischen Streitkräfte mit weniger als drei Dutzend Fahrzeugen deutlich geringer. Dennoch bleibt die Frage offen, wie lange beide Seiten diese hohen Verluste noch verkraften können.
Russlands Kriegswirtschaft
Ökonom Sergey Vakulenko ist überzeugt, dass Russland trotz der hohen Verluste weiterhin in den Krieg investieren wird. Die russische Führung scheint bereit, stagnierende oder fallende Löhne der Bevölkerung zu akzeptieren, um die Militärausgaben aufrechtzuerhalten. Repressive Maßnahmen wie die Einschränkung der Redefreiheit sollen das Volk auf Linie halten. Vakulenko sieht die einzige Gefahr darin, dass die Löhne in Verwaltung und Militär signifikant sinken könnten, doch auch dagegen scheint das Regime gewappnet zu sein.
Die Rolle des Westens
Die westliche Unterstützung für die Ukraine bleibt ein entscheidender Faktor in diesem Konflikt. Der österreichische Oberst Markus Reisner kritisiert das westliche Zögern und sieht Russland weiterhin im Vorteil. Trotz erfolgreicher Gegenangriffe der Ukraine bleibt Russland immer wieder Zeit, sich auf kommende Angriffe einzustellen. Die Kyiv Post kritisiert die US-Politik, die den Einsatz von ATACMS in Russland verbietet, und sieht darin einen Schutz für das russische Hinterland.
Die kommende Schlacht um Pokrowsk
Die „große Schlacht um Pokrowsk“ wird für Mitte September erwartet. Ukrainische und westliche Analysten sind sich einig, dass die Stadt unter massivem Beschuss wahrscheinlich kaum eine Woche gehalten werden kann. Die russischen Infanteristen nutzen jede Baumreihe, um sich vor Drohnen zu verbergen, und versuchen, mit ständigen Angriffen in kleinen Infanteriegruppen Raum zu gewinnen.
Ein hoher Preis
Die Frage, ob Pokrowsk die hohen Verluste auf beiden Seiten wert ist, bleibt umstritten. Selbst wenn die Russen die Stadt einnehmen, könnte dies nur minimale Auswirkungen auf den Kriegsverlauf haben. Analysten vermuten, dass die Ressourcen, die in diese Schlacht fließen, von beiden Seiten kaum absehbar sind. Der Verlust von Pokrowsk als Versorgungsbasis und wichtiger Verkehrsknotenpunkt wäre für die Ukraine schmerzhaft, doch entscheidend wird sein, ob die Situation anderweitig stabilisiert werden kann.
Der Ukraine-Krieg zeigt sich in Pokrowsk in seiner ganzen Härte und Zähigkeit. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein für den weiteren Verlauf dieses Konflikts, der weiterhin hohe Opfer fordert.
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