Saudi-Arabiens Zentralbank tätigt geheime Goldkäufe in der Schweiz
In einer überraschenden Wendung hat die Zentralbank Saudi-Arabiens (SAMA) heimlich 160 Tonnen Gold in der Schweiz erworben. Diese Enthüllung kommt zu einer Zeit, in der das Vertrauen in den US-Dollar als Reservewährung scheinbar weiter schwindet. Die Analyse von Jan Nieuwenhuijs von Money Metals zeigt, dass Saudi-Arabien seit Anfang 2022 massive Goldkäufe getätigt hat, was einen bedeutenden Wandel in der Goldkaufstrategie des Landes darstellt.
Geheime Goldkäufe und ihre Enthüllung
Die saudische Zentralbank hat ihre Goldimporte seit dem zweiten Quartal 2022 kontinuierlich gesteigert, was durch eine sorgfältige Untersuchung von Handelsstatistiken und Verbraucherdaten aufgedeckt wurde. Diese Importe übersteigen den inländischen Verbrauch erheblich und deuten auf massive Käufe durch die Zentralbank hin. Die Tatsache, dass diese Käufe in aller Stille erfolgten, wirft Fragen über die Transparenz und die wahren Motive der SAMA auf.
Ein strategischer Zeitpunkt
Bemerkenswert ist der Zeitpunkt dieser Käufe. Sie begannen kurz nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges, als westliche Länder russische Dollaranlagen einfroren. Dies könnte darauf hindeuten, dass Saudi-Arabien, ähnlich wie andere asiatische Länder, zunehmend physisches Gold als sicheren Hafen gegenüber dem US-Dollar bevorzugt. Nieuwenhuijs erklärt: "Bis vor kurzem ging die Goldnachfrage Saudi-Arabiens zurück, wenn der Goldpreis stieg, und verstärkte sich, wenn der Preis fiel. Dies dämpfte die Volatilität am Goldmarkt, der jahrzehntelang vom Westen dominiert wurde."
Vertrauen in Gold als sichere Anlage
Der aktuelle Trend zeigt jedoch eine Abkehr von diesem Muster, da Saudi-Arabien trotz steigender Goldpreise weiterhin importiert. Die SAMA hat ihre offiziellen Goldreserven seit Februar 2008 nicht mehr aktualisiert, als sie 332 Tonnen meldete. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Bestände deutlich höher liegen. "Saudi-Arabien besitzt viel mehr Gold, als es die Welt glauben machen will", so Nieuwenhuijs.
Ein größerer Trend in Asien
Diese Entwicklung fügt sich in einen größeren Trend ein, bei dem asiatische Länder zunehmend ihre Handelsüberschüsse in Gold anlegen – ein bewährtes, neutrales und sanktionssicheres Reservemedium. Neben den 160 Tonnen der SAMA schätzt Nieuwenhuijs, dass die chinesische Zentralbank seit Beginn des Ukraine-Krieges etwa 1.600 Tonnen Gold gekauft hat. Die Auswirkungen dieser massiven Goldkäufe auf den globalen Goldmarkt sind erheblich und tragen zur aktuellen Hausse am Goldmarkt bei.
Implikationen für die globale Finanzordnung
Während die saudische Zentralbank bisher keine offizielle Erklärung zu diesen Goldkäufen abgegeben hat, sehen Finanzexperten darin ein klares Signal für ein wachsendes Interesse an alternativen Reservewährungen und eine mögliche Neuausrichtung der globalen Finanzordnung. Diese Entwicklung wird zweifellos von Ökonomen, Politikern und Finanzmarktbeobachtern weltweit genau verfolgt werden, da sie weitreichende Implikationen für die internationale Währungspolitik und die Rolle des Goldes im globalen Finanzsystem haben könnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trend auf die langfristige Stabilität des US-Dollars als globale Reservewährung auswirken wird.
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