Skandal um Lauterbach: Manipulation der RKI-Risikobewertung für Long-Covid-Gefahr bei Kindern
Der politische Skandal um die sogenannten "RKI-Files" zieht immer weitere Kreise. Neu aufgetauchte Dokumente legen den E-Mail-Verkehr zwischen dem Robert Koch-Institut (RKI) und dem Bundesgesundheitsministerium offen und zeigen, wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach das RKI nutzte, um seine politischen Vorstellungen durchzusetzen.
Einblick in die RKI-Files
Am 29. Juni 2022 bat Lauterbachs Ministerium das RKI darum, eine Risikobewertung zu formulieren, die einen schützenden Effekt der Impfung gegenüber Long-Covid bei Kindern darstellt. Diese Forderung kam zu einem Zeitpunkt, als der Begriff "Long Covid" bereits politisch instrumentalisiert wurde, um die Corona-Maßnahmenpolitik zu rechtfertigen.
Das RKI erklärte jedoch nur einen Tag später überraschend: „Wir können diese Frage nicht abschließend beantworten, weil die Evidenzlage bislang nicht klar ist.“ Eine abschließende Bewertung sei somit nicht möglich. Dennoch wurde das RKI in Absprache mit dem Ministerium dazu aufgefordert, eine entsprechende Formulierung zu erstellen.
Die manipulierte Risikobewertung
Am 1. Juli 2022 stand schließlich der abgestimmte Satz: „Es gibt Hinweise aus mehreren Studien, dass eine vollständige SARS-CoV-2-Schutzimpfung die Häufigkeit und Ausprägung von Long-COVID-Symptomen mildern kann.“ Gleichzeitig wurde jedoch eingeräumt: „Die Evidenz dieser Fragestellung ist jedoch heterogen und bisherige systematische Bestandsaufnahmen kommen noch zu keinem endgültigen Ergebnis.“
Das Gesundheitsministerium entschied sich letztlich, den Satz nicht in die Risikobewertung aufzunehmen. Es schien, als sollte der Eindruck erweckt werden, dass Long Covid eine große Gefahr darstellt, die durch die Impfung zumindest verringert werden könne. Da diese Formulierung jedoch keine ausreichende politische Unterstützung bot, wurde sie ignoriert.
Lauterbachs fragwürdige Aussagen
Nur wenige Tage später, am 10. Juli 2022, erklärte Karl Lauterbach auf X (ehemals Twitter): „Die Gefahr von Long-Covid wird mega unterschätzt.“ Er fügte hinzu: „Wir haben nicht im Ansatz die Therapieplätze dafür.“ Einer Infektion solle man sich nicht leichtfertig aussetzen. Abschließend behauptete er – ohne jede fachliche Evidenz: „Impfungen senken das Risiko bei Infektion deutlich.“ Diese Aussagen stehen in starkem Kontrast zu den Einschätzungen des RKI.
Wiederholte Entgleisungen
Dies war nicht die einzige fragwürdige Aussage von Lauterbach. Bereits im Juli 2021, ein Jahr vor der Einschätzung des RKI, sagte er: „Aus meiner Sicht ist Long-Covid der wichtigste Grund für die Impfung von Kindern“. Diese wiederholten Versuche, die Öffentlichkeit zu beeinflussen, werfen ein bezeichnendes Licht auf die politische Agenda des Gesundheitsministers.
Fazit
Der Skandal um die RKI-Files zeigt einmal mehr, wie politische Interessen die wissenschaftliche Integrität untergraben können. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen diese Enthüllungen für Karl Lauterbach und die Bundesregierung haben werden. Klar ist jedoch, dass das Vertrauen in die politisch-wissenschaftliche Zusammenarbeit erheblich gelitten hat.
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