Steigende Lebensmittelpreise: Ein Überblick über die größten Preissprünge
Für viele Verbraucher in Deutschland ist der Gang zum Supermarkt in den letzten Jahren deutlich teurer geworden. Die Ursachen für diesen Anstieg sind vielfältig und reichen von der Corona-Pandemie über den Ukraine-Krieg bis hin zu klimatischen Veränderungen. Im Juli 2024 waren Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke im Schnitt mehr als 32 Prozent teurer als vor vier Jahren. Doch welche Lebensmittel sind besonders betroffen?
Olivenöl: Ein drastischer Anstieg
Olivenöl verzeichnete einen Preisanstieg von beeindruckenden 112,6 Prozent. Der Hauptgrund hierfür ist der Einbruch der Produktion im wichtigsten Erzeugerland Spanien im Wirtschaftsjahr 2022/23. Die aktuelle Erntesaison brachte nur eine geringe Erholung, was auf schlechte Ernten aufgrund von Dürren zurückzuführen ist.
Zucker: Ein teures Süßungsmittel
Zucker ist ebenfalls deutlich teurer geworden, mit einem Anstieg von 83,3 Prozent. Die Preisentwicklung ist geprägt von Angebotssorgen auf dem globalen Zuckermarkt. Bereits 2022 erreichten die Preise ein Rekordniveau, und 2023 setzte sich der Aufwärtstrend fort. Ein weiterer Grund ist der geringere Zuckeranteil in Zuckerrüben durch das nasse Wetter.
Kekse und Weizenprodukte: Ein teures Vergnügen
Naschkatzen müssen für Kekse nun 77,4 Prozent mehr zahlen. Gründe sind die steigenden Preise für Rohstoffe wie Zucker, Mehl und Fette. Die Weizenernte war wegen nasser Witterung in Deutschland geringer, was auch die Preise für Weizenmehl (+61,5 Prozent) in die Höhe trieb. Der Krieg in der Ukraine, einem der wichtigsten Getreideexporteure, hat diese Entwicklung weiter verschärft.
Milchprodukte: Quark und mehr
Die Preise für Milchprodukte wie Quark sind um 72,6 Prozent gestiegen. Kleinere Milchmengen und ein geringer Fettgehalt in der Rohmilch führten zu steigenden Erzeugerpreisen. Auch andere Milchprodukte wie kondensierte Milch (+61,5 Prozent), Sahne (+48,7 Prozent) und Butter (+39,4 Prozent) verzeichneten erhebliche Preissprünge.
Ketchup und Konserven: Teurer Genuss
Für Tomaten- und Gewürzketchup müssen Verbraucher 64,9 Prozent mehr zahlen. Dies liegt an gestiegenen Kosten für wichtige Inhaltsstoffe wie Tomatenmark und Essig sowie an höheren Energie- und Verpackungskosten. Auch Gemüsekonserven wie Spargel (+64,5 Prozent) und Erbsen (+62,5 Prozent) sind deutlich teurer geworden.
Öle: Hohe Preise für Sonnenblumen- und Rapsöl
Öle wie Sonnenblumen- und Rapsöl haben ebenfalls erhebliche Preisanstiege von 63,4 Prozent verzeichnet. Der russische Angriff auf die Ukraine, den weltgrößten Exporteur von Sonnenblumenöl, hat die Preise explodieren lassen. Im Frühjahr 2022 waren die Regale in den Supermärkten leer, und die Preise sind seitdem nur langsam wieder gesunken.
Ein Lichtblick: Zitrusfrüchte
Interessanterweise gibt es auch ein Lebensmittel, das günstiger geworden ist: Zitrusfrüchte. Diese sind heute gut 2 Prozent billiger als vor vier Jahren. Die Lieferfähigkeit Spaniens war in dieser Saison außergewöhnlich hoch, und die Nachfrage war saisonüblich schwach.
Fazit: Ein teurer Einkauf
Insgesamt setzt sich der Preisauftrieb bei Lebensmitteln fort, wenn auch in geringerem Maße als zuvor. Während einige Produkte wie Möhren, Zwiebeln und Knoblauch zuletzt etwas günstiger wurden, bleibt der allgemeine Trend zu höheren Preisen bestehen. Verbraucher müssen sich wohl darauf einstellen, dass das Einkaufen auch in Zukunft teuer bleiben wird.
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