Steinmeier würdigt Stoltenberg: Ein Jahrzehnt an der Spitze der NATO
In einer feierlichen Zeremonie in Berlin hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den ehemaligen NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg für seine herausragenden Verdienste gewürdigt. Stoltenberg, der Anfang Oktober sein Amt an Mark Rutte übergab, wurde mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Eine Ära der Stärke und Einheit
Steinmeier betonte in seiner Rede, dass Stoltenberg maßgeblich dazu beigetragen habe, die NATO in einer Zeit großer Unsicherheit zu stärken und zu einen. „Du hast sichergestellt, dass die NATO stärker und geeinter als je zuvor ist – in einer Zeit, in der Russland uns wieder bedroht“, sagte der Bundespräsident. Er hob Stoltenbergs „außergewöhnliche Führungsstärke“ und seine Fähigkeit hervor, das Bündnis durch Integrität, klare politische Analysen und persönliches Engagement zu prägen.
Historische Verdienste
Die Verleihung des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Stoltenberg unterstreicht die historische Bedeutung seiner Arbeit für die Sicherheit Deutschlands und der NATO. „Deine Verdienste um die Sicherheit Deutschlands und der NATO sind historisch“, betonte Steinmeier. Stoltenberg bedankte sich bei Deutschland für die Unterstützung des Bündnisses und bezeichnete das Land als „Stabilitätsanker“.
Großer Zapfenstreich als Abschied
Am Abend wird Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius den ehemaligen NATO-Generalsekretär mit einem Großen Zapfenstreich ehren. „Als Verfechter der transatlantischen Idee hat er das Bündnis in seiner Amtszeit mit Weitsicht und Tatendrang geführt“, heißt es auf der Internetseite des Verteidigungsministeriums. Stoltenberg habe die Rolle der NATO als Verteidigungsbündnis geschärft und die kollektive Verteidigung gestärkt.
Ein Jahrzehnt der Veränderung
Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2014 hat Stoltenberg die NATO durch zahlreiche Herausforderungen geführt. Besonders seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 habe er die Bedeutung der kollektiven Verteidigung hervorgehoben und maßgeblich zur Neuausrichtung des Bündnisses beigetragen. „Diesen inhaltlichen Wandel hat Jens Stoltenberg in seiner zehnjährigen Amtszeit wesentlich mitgestaltet und sich damit um die Sicherheit Deutschlands maßgeblich verdient gemacht“, so das Verteidigungsministerium.
Neues Kapitel: Münchner Sicherheitskonferenz
Nach seinem Abschied von der NATO wird Jens Stoltenberg nun die Leitung der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) übernehmen. Diese neue Rolle bietet ihm die Möglichkeit, weiterhin einen bedeutenden Einfluss auf die internationale Sicherheitsarchitektur auszuüben.
Die Verabschiedung von Jens Stoltenberg markiert das Ende einer Ära, die durch Stabilität und Einheit innerhalb der NATO geprägt war. Seine Verdienste um die Sicherheit Deutschlands und Europas werden zweifellos noch lange nachwirken.
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