
Telegram-Chef entkommt französischer Justiz: Durow flüchtet in die Wüste
In einer bemerkenswerten Wendung der Ereignisse hat die französische Justiz dem umstrittenen Telegram-Gründer Pawel Durow erlaubt, das Land zu verlassen - trotz laufender Ermittlungen wegen schwerwiegender Vorwürfe. Der 40-jährige Milliardär, der sich gerne als Verfechter der digitalen Freiheit inszeniert, hob am Samstagmorgen vom Flughafen Le Bourget ab - Zielrichtung Dubai, wo er sich nun in seinem luxuriösen Exil niederlassen darf.
Justiz-Farce auf französischem Boden
Was wie ein schlechter Scherz klingt, ist bittere Realität: Nach einer Kaution von läppischen fünf Millionen Euro - Kleingeld für einen Mann mit geschätztem Vermögen von 15,5 Milliarden Dollar - darf Durow nun für "mehrere Wochen" in die Vereinigten Arabischen Emirate ausreisen. Die französischen Ermittler, die ihm noch vor kurzem die Verbreitung krimineller und extremistischer Inhalte vorwarfen, scheinen plötzlich erstaunlich nachsichtig.
Vom Rebellen zum Musterschüler?
Interessant ist Durows plötzlicher Sinneswandel: Der Mann, der seine Plattform einst als Hort der absoluten Meinungsfreiheit pries, gibt sich nun geläutert. Vor der französischen Justiz räumte er kleinlaut ein, dass ihm die "Schwere" der Vorwürfe bewusst geworden sei. Eine bemerkenswerte Kehrtwende für jemanden, der zuvor jegliche Moderation seiner Plattform kategorisch ablehnte.
Das große Schweigen der Politik
Besonders pikant: Während seiner Befragung soll Durow seine Verbindungen zu Präsident Macron hervorgehoben haben. Ist es da noch verwunderlich, dass die Justiz plötzlich so nachsichtig agiert? Während normale Bürger für kleinste Vergehen die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen, scheinen für Milliardäre mit den richtigen Kontakten andere Regeln zu gelten.
Ein Messenger in Schieflage
Dabei steht Telegram finanziell alles andere als gut da. Trotz eines ersten Nettogewinns drücken den Konzern noch immer Schulden in Höhe von zwei Milliarden Dollar. Vielleicht erklärt das auch die plötzliche Kompromissbereitschaft des sonst so prinzipientreuen Durow.
Der Fall Durow zeigt einmal mehr, wie zweierlei Maß in unserer Justiz gemessen wird. Während kleine Fische im Netz der Justiz zappeln, schwimmen die großen elegant davon - bevorzugt in Richtung Wüstenstaaten mit lockerer Rechtsprechung.
Hinweis: Dieser Artikel gibt die Meinung unserer Redaktion wieder. Jeder Leser ist angehalten, sich durch eigene Recherche ein umfassendes Bild zu machen.
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